Konflikt schwelt seit Januar
Die Hochdosis-Vakzine sorgt seit ein paar Wochen für Unruhe in den Hausarztpraxen. Was war passiert? In der ersten Januarwoche hatte die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) ihre neue Empfehlung zur Grippeimpfung für die Saison 2021/22 veröffentlicht.
Darin rät sie, alle Personen ab 60 Jahren mit dem Hochdosis-Impfstoff zu immunisieren. Die frühe Veröffentlichung sollte dazu dienen, dass dies bei der Impfstoffproduktion sowie bei den Bestellungen durch die Arztpraxen bereits berücksichtigt werden kann.
In vielen Praxen warf dies jedoch Fragen auf. Denn Praxen orientieren sich bei der Bestellung an der Schutzimpfungs-Richtlinie des G-BA. Dieser übernahm die Empfehlung bereits am 21. Januar, jedoch war erst Ende Februar klar, dass das BMG den Beschluss nicht beanstandet. Und rechtlich in Kraft tritt die neue Fassung erst am 1. April.
Das Dilemma: Kassenärztliche Vereinigungen (KV) und Apotheken halten Ärztinnen und Ärzte seit jeher dazu an, den Grippeimpfstoff frühzeitig zu bestellen, damit die Impfstoffhersteller ihre Produktionskapazitäten entsprechend planen können.