Impfstoffe meist schon bestellt
Folglich orderten die meisten Praxen bereits im Januar und Februar. Viele haben sich dabei an ihrem Bedarf und der bisher gültigen Richtlinie orientiert und nun für „ihre Senioren“ vor allem quadrivalenten Influenzaimpfstoff bestellt. Dabei spielten drei weitere Gedanken eine Rolle:
- Es herrschte große Unsicherheit, ob die Bestellung des Hochdosis-Impfstoffs für die Ärzte als unwirtschaftlich anzusehen ist und später mit einem Regress geahndet werden könnte. Denn bislang gibt es nur einen Anbieter für den Hochdosis-Impfstoff, dieser ist deutlich teurer als die quadrivalenten Vakzinen und zum Bestellzeitpunkt war die neue Impf-Richtlinie noch nicht in Kraft.
- Ebenso war zu dieser Zeit der Hochdosis-Impfstoff in der EU erst ab 65 Jahren zugelassen. Weswegen G-BA und STIKO eine Art „Schlupfloch“ vorsahen: Solange die Zulassung nicht erweitert ist, rät sie für die 60- bis 64-Jährigen zu den quadrivalenten Impfstoffen.
- Bei Grippeimpfstoffen kommt es aufgrund der schwierigen Produktionsbedingungen mitunter öfter zu Lieferengpässen. Auch vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass sich Praxen nicht allein darauf verlassen wollen, ausschließlich Hochdosis-Impfstoff zu bestellen.