Neuer Vertrag mit der TKMehr Honorar für Telemedizin

Mehr digitale Innovation, mehr Arztentlastung – und damit mehr Zeit für sprechende Medizin: Die Landesverbände des Deutschen Hausärzteverbands und die Techniker Krankenkasse (TK) haben einen neuen bundesweiten Vertrag zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) geschlossen. Er gilt seit 1. Januar in 13 der 17 KV-Regionen für teilnehmende Ärzte und eingeschriebene TK-Versicherte (s. Tab. 2).

Einen Schwerpunkt haben die Vertragspartner auf die Arztentlastung durch digitale Innovationen gelegt. Dafür sollen teilnehmende Hausärzte einen Innovationszuschlag (8 Euro auf die P2) erhalten, wenn ihre Praxis mindestens drei von sechs digitalen Angeboten vorhält. Dazu zählen Online-Terminbuchungen, Videosprechstunden, der Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI), die Nutzung eines E-Heilberufsausweises sowie Dienste zur digitalen Arztvernetzung wie das Arztportal des Deutschen Hausärzteverbands oder der HZV-Online-Key und ab 1. April der Versand von E-Arztbriefen.

Hausbesuche sind nun auch für Vertreterärzte abrechenbar. Zudem vergütet der Vertrag Delegationsleistungen: So sieht er eine Pauschale vor, wenn Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH®) bestimmte Aufgaben durch digitale Unterstützung abnehmen (32 Euro). Dazu gehören etwa Hausbesuche mit einem zertifizierten, telemedizinisch ausgestatteten Rucksack. Damit können Messwerte in die Praxis übertragen und der Arzt bei Bedarf per Video zugeschaltet werden.

Zudem kann nun flächendeckend das Depressions-Modul von Arriba® eingesetzt und abgerechnet werden. Mit diesem wird gezielt die sprechende Medizin unterstützt, also das Arzt-Patienten-Gespräch: Nach dem Prinzip des “shared decision making”, der gemeinsamen Entscheidungsfindung, beraten Hausärzte und ihre Patienten unter Nutzung der Software gemeinsam über erste Therapieschritte.