Frühjahrstagung 2023Hausärzte warnen vor zunehmendem Versorgungsdruck

Steigende Arbeitsbelastung in den Hausarztpraxen, schleppende Digitalisierung, die dringend notwendige Notfallreform: In Münster diskutieren die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbandes aktuell brennende Themen. Im Livestream können Hausärztinnen und Hausärzte dabei sein.

Zeitdruck, Bürokratie, Patientenanfragen: Immer mehr Hausarztpraxen arbeiten am Limit.

Münster. Ohne Strukturreformen wird es immer schwieriger, eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung aufrechtzuerhalten. Das hat Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, zum Start der Frühjahrstagung (21.-22. April) seines Verbandes unterstrichen. „Ohne eine Stärkung der Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte, wie wir sie in den Hausarztverträgen seit Jahren sehr erfolgreich umsetzen, wird es dieses Gesundheitswesen in den kommenden Jahren sehr schwer haben, nicht gegen die Wand zu fahren.“

Heute arbeiteten Hausarztpraxen und Notaufnahmen am Limit. „Wir erleben inzwischen täglich, dass unser Gesundheitswesen mit dem stetig zunehmenden Versorgungsdruck kaum noch umgehen kann.“

Das Thema Ressourceneffizienz – laut Beier die „Gretchenfrage“ der kommenden Jahre – wird eines der Themen sein, die die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbandes bei ihrer Tagung in Münster diskutieren werden. Zum Start der Tagung erteilte Beier aufkeimenden Parallelstrukturen wie Gesundheitskiosken und Co. abermals eine deutliche Absage. „Hier werden Geld und Ressourcen schlichtweg verschwendet.“

Per Livestream in Münster dabei sein 

Neben der immer weiter steigenden Arbeitsbelastung in den Hausarztpraxen sind die schleppende Digitalisierung des Gesundheitswesens, die notwendige Reform des Notdienstes sowie die Vorbereitung des anstehenden Deutschen Ärztetages Themen der Delegiertenversammlung. Am Freitag (21. April) wird die Bundespitze in ihrem Bericht zur Lage ab 14.30 Uhr Stellung zu den aktuellen gesundheitspolitischen Themen nehmen.

Tipp: Die Tagung können Hausärztinnen und Hausärzte online verfolgen: Unter www.hausaerzteverband.de/fjt steht ein Livestream sowie vielfältige Informationen zur Verfügung. Dafür benötigen Sie keinen Zugang oder Anmeldedaten, der Livestream läuft frei auf allen gängigen Endgeräten. 

Teampraxis als Lösungsweg 

Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, erste stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, betonte zum Start der Tagung, dass es auch innerhalb der Hausarztpraxen Reformen brauche, um in Zukunft dem Versorgungsdruck standhalten zu können. Als zentralen Ansatz zur Bewältigung der Situation nannte sie die Stärkung der Praxisteams wie im Teampraxis-Konzept des Verbandes vorgesehen.

“Das Ganze muss natürlich auch vernünftig finanziert werden”, mahnt Buhlinger-Göpfarth. Erste Kassen hätten das bereits erkannt. “Wir fordern auch alle anderen Kostenträger mit Nachdruck auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und in die Teamversorgung zu investieren. Das ist im Übrigen auch in ihrem eigenen Interesse, denn ansonsten werden ihnen zukünftig die Kosten schlichtweg über den Kopf wachsen.“

“Echtes Investment statt Sonntagsreden!”

Dass Hausarztpraxen am Limit arbeiten, unterstreicht unterdessen auch Anke Richter-Scheer, Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. “Viele Kolleginnen und Kollegen haben nachvollziehbarerweise das Gefühl, dass beispielsweise den Krankenhäusern immer wieder unter die Arme gegriffen wird, während sie selbst als selbstverständlich angesehen werden.“

Die Frühjahrstagung in Münster wird gemeinsam von Deutschem Hausärzteverband und Hausärzteverband Westfalen-Lippe ausgerichtet. 

Richter-Scheer forderte Politik und Selbstverwaltung auf, sich stärker als bisher an der Umsetzung der funktionierenden, hausärztlich entwickelten Lösungsmodelle – von Hausarztverträgen bis VERAH® – zu beteiligen. “Wir haben bewiesen, dass unsere Konzepte funktionieren und ganz konkret zur Sicherstellung beitragen. Unsere Message ist daher: Die Konzepte liegen auf dem Tisch. Wir können das Ruder rumreißen. Aber man muss dann auch einmal bereit sein, wirklich zu investieren, statt sich in Sonntagsreden zu verlieren.“

 

 

 

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