Hiermit loggen Sie sich bei DocCheck-Login aus.
Abbrechen

Jeder Fehler zähltNotfallmedikamente – sicherer Umgang will geübt sein

Im Notfall muss jeder Handgriff sitzen. Doch unser Fehlerbericht zeigt, wie schnell dann etwas schiefgehen kann. Mit vier Tipps können sich Praxisteams aber für den Ernstfall fit machen.

Wenn er leer ist, bringt er nichts: Autoinjektor

Ein Szenario, was in diesem Sommer wohl in fast jeder Praxis vorgekommen ist: Ein Patient stellt sich mit einer allergischen Reaktion auf einen Wespenstich vor. Nun bekommt er in diesem Fehlerbericht (s. Kasten) allerdings statt der geplanten Kortisonlösung nur die zum Auflösen des Kortisonpulvers gedachte Kochsalzlösung injiziert.

Der MFA fällt der Fehler auf, so dass das Kortison nachträglich oral gegeben wird. Die Praxis bespricht das Ereignis anschließend im Team und ergreift verschiedene Maßnahmen, um ähnliche Ereignisse zu vermeiden.

Eine allergische Reaktion ist ein potenziell lebensbedrohlicher Notfall. Schnelles Handeln ist gefragt, denn gerade ein Wespenstich im Mundbereich kann innerhalb von wenigen Minuten zu Schwellungen führen, die das Atmen schwer beeinträchtigen können. Glücklicherweise war dieser Fall offensichtlich nicht so dramatisch. Trotzdem ist der MFA und dem ganzen Team klar geworden, dass hier ein Fallstrick vorliegt, der im Sinne der Patientensicherheit beseitigt werden muss.

Neben der grundsätzlichen Sensibilisierung des Teams für Sicherheitsrisiken gibt es einige Dinge, die in Notfallsituationen helfen können. Welche Maßnahmen sind sinnvoll, um als Praxisteam für Notfälle vorbereitet zu sein?

Auf den Notfall vorbereiten

Beim Notfallkoffer ist zunächst essentiell, dass alle Teammitglieder (auch die Auszubildenden!) wissen, wo dieser aufbewahrt wird. Weiter ist darauf zu achten, dass er nicht überfrachtet ist. Sinnvoll ist ein Koffer mit relativ wenig Material, was übersichtlich bereitliegt und auch in Stresssituationen gefunden und angewendet werden kann. Wichtig ist, dass der Koffer nur Sachen enthält, mit deren Handhabung das Praxisteam vertraut ist.

Da Notfälle selten sind, ist der Notfallkofferhäufig nicht auf dem neuesten Stand, das heißt Medikamente oder Tubus-Verpackungen (Haltbarkeit in der Regel fünf Jahre) sind abgelaufen. Der Inhalt des Notfallkoffers sollte daher am besten einmal pro Quartal auf seine Haltbarkeit geprüft werden – und darauf, ob die Batterien noch funktionieren.

Regelmäßige Notfalltrainings (mindestens einmal pro Jahr) mit Anwendung der in der Praxis verfügbaren Notfallmedikamente und weiteren Materialien (zum Beispiel Defi) sind ein Muss. Jedes Teammitglied sollte die korrekte Handhabung üben, damit die Prozesse im Notfall routiniert ablaufen können.

Bei einem solchen Training kann auch ein Notfallplan erstellt werden, der festhält, wer im Notfall für was zuständig ist. Wer also beispielsweise den Rettungsdienst informiert, wer beim Betroffenen bleibt oder wer sich um die anderen wartenden Patienten kümmert.

Es gibt verschiedene Anbieter von Notfalltrainings, die sich ihr Engagement mehr oder weniger gut bezahlen lassen. Die meisten Kassenärztlichen Vereinigungen bieten Trainings an oder können Anbieter nennen, auch beim Institut für hausärztliche Fortbildungen sind Notfallkurse immer im Programm. Entscheidend kann hier sein, dass das Training nicht extern, sondern in den Räumen der Praxis stattfindet, damit es möglichst realitätsnah ist.

Neue Mitarbeiter einbeziehen

Notfalltrainings bieten auch die Möglichkeit, systematisch nach Schwachstellen in Abläufen zu suchen, bevor ein richtiger Notfall eintritt. In fast jeder Praxis wird es Fallstricke wie im Fehlerbericht beschrieben geben. Bei der Identifikation von Schwachstellen können vor allem neue Teammitglieder häufig gut helfen, da sie Prozesse mit unverbautem Blick betrachten.

Setzen Sie beim nächsten Notfalltraining die beiden neuesten Teammitglieder als Beobachtende ein mit der Maßgabe, am Ende mindestens drei potenzielle Fehlerquellen zu benennen. Sie werden erstaunt sein, was ihnen alles auffällt – und Ihre Patienten werden es Ihnen danken!

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.