Essen. Die Hausärztin und ehemalige Vize-Vorsitzende des Hausärzteverbandes Niedersachsen Dr. Cornelia Goesmann wurde mit der Paracelsus-Medaille geehrt. Die Verleihung fand beim 127. Deutschen Ärztetag am Dienstag (16.5.) in Essen statt. Sie ist die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft.
„Mit ihrem unermüdlichen Einsatz insbesondere für die Bedürftigen in unserer Gesellschaft und ihren zahlreichen Ehrenämtern ist sie ein leuchtendes Beispiel als zupackende Hausärztin, die mit einer vorbildlichen ärztlichen Haltung vorangeht“, gratulierte Dr. Matthias Berndt, Landesvorsitzender des Hausärzteverbandes Niedersachsen.
Von Ärztinnenförderung bis Obdachlosenhilfe
In seiner Laudatio betonte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt das vielseitige Engagement von Goesmann. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie habe sich nicht nur in der eigenen Praxis über 30 Jahre lang für sozial Benachteiligte stark gemacht, sondern auch ihre berufspolitischen Ämter dafür genutzt. So behandelte sie Menschen ohne Versicherung kostenfrei und gründete als stellvertretende Präsidentin der niedersächsischen Ärztekammer die Obdachlosenhilfe mit.
Als Ärztekammer-Vize setzte sie sich für die Gleichstellung von Ärztinnen ein und brachte beispielsweise Förder- und Tutorenprogramme für Ärztinnen und Medizinstudentinnen in Wissenschaft und Berufspolitik auf den Weg.
MFA aufgewertet
Auf Bundesebene bekleidete Goesmann von 2005 bis 2011 das Amt der Vize-Präsidentin der Bundesärztekammer (BÄK). Zuvor war sie bereits Vorsitzende der Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin der BÄK.
Reinhardt lobte hier ihren Einsatz für eine strukturierte allgemeinmedizinische Weiterbildung, eine Förderung der ärztlichen Psychotherapie in kollegialem Austausch mit den Psychotherapeuten sowie die Aufwertung des Berufes der Medizinischen Fachangestellten (MFA), etwa durch eine neue Ausbildungsordnung.