Jeder Fehler zähltFehlermanagement früh lehren

Noch wird der Umgang mit Fehlern in Studium und Ausbildung vernachlässigt. Dabei würde es sich auch für Praxen lohnen, darüber früh mit Auszubildenden zu sprechen, zeigt ein neues Wahlfach an der Uni Frankfurt.

Patientensicherheit gehört bisher nicht zum Staatsexamen und wird nur sporadisch im Medizinstudium unterrichtet. Es gibt aber Bestrebungen, dies zu ändern. Denn als Team von “Jeder Fehler zählt” bekommen wir bei Workshops, Kongressen oder Qualitätszirkeln oft die Rückmeldung von erfahrenen Ärzten und MFA: “Das hätte ich gerne schon früher gewusst” oder “Eure Inhalte sollte man in die Ausbildung integrieren”.

Um herauszufinden, wie früh man mit sensiblen Themen wie Sicherheitskultur und Umgang mit Fehlern an Studierende herantreten kann, hat “Jeder Fehler zählt” an der Uni Frankfurt am Main ein zweitägiges Wahlpflichtfach angeboten. Daran nahmen 19 Studierende des dritten vorklinischen Semesters teil, deren Patientenkontakt sich bislang vor allem auf das Krankenpflegepraktikum konzentrierte. Gemeinsam wurden zahlreiche (Film*-)Beispiele aus Klinik und Praxis besprochen.

Um die Studierenden nicht mit Fragen wie “Was ist ein Fehler?”, “Wie entstehen Fehler?”, “Was sind Sicherheitsbarrieren?”, “Wie spreche ich Fehler an?” zu überfordern, wurde dabei auf eine vertrauensvolle Atmosphäre und viel Raum für Diskussionen und Fragen geachtet. Außerdem sollten sie in Kleingruppen auf www.jeder-fehler- zaehlt.de einen Fehlerbericht aussuchen, ihn analysieren und präventive Maßnahmen ableiten.

Studierende erarbeiten praxisnahe Vorschläge

Die Studierenden waren positiv überrascht davon, dass es eine Anlaufstelle für Fehler(berichte) gibt. Sie entwickelten bei der Analyse konstruktive und praxisnahe Vorschläge. Drei davon finden sich im Kasten sowie alle weiteren studentischen Beiträge auch auf www.jeder-fehler-zaehlt.de unter der Rubrik “Aktuelle Kommentare”.

Das Fazit der zweitätigen Veranstaltung war durchweg positiv: Die Studierenden verzeichneten subjektiv einen großen Lernzuwachs und konnten sich durch Rollenspiele und interaktive Lehrmethoden aktiv einbringen. Das Wahlpflichtfach bekam eine sehr gute Gesamtnote und alle würden es weiterempfehlen.

Insofern ist unsere Empfehlung für Ihre Praxis: Binden Sie in Ihrer Praxis bereits die Auszubildenden ein, denn es ist nie zu früh für Sicherheitskultur und Fehlermanagement!

 

*Danke ans ZDF, dass wir den Film “Das Menschenmögliche” beim Wahlfach zeigen durften.


#942: Patientenverwechslung

Kommentar StudentFFM: Im Rahmen eines Wahlfaches haben wir uns in der Uni Frankfurt diesen Fall angeschaut und haben uns dazu einen möglichen Lösungsansatz für das Problem überlegt. Ein Prozedere, das einer Verwechslung von Patienten mit dem gleichen Namen vorbeugt: Man könnte in die digitale Krankenakte ein Foto jedes Patienten einfügen, welches bei Lesen der Krankenversichertenkarte erscheint (natürlich mit Einwilligung der Patienten). So sieht der/die MFA, ob die richtige Patientenakte aufgerufen wurde.

Ergänzend könnte man Patienten mit dem gleichen Namen vorbeugend auf deren “Doppelgänger” hinweisen und dies auch als Pop-Up-Fenster in der Akte vermerken.


#904: Blutdruck beim Notfallpatienten nicht gemessen

Kommentar MedizinstudentFFM: Im Rahmen eines Wahlfachs habe ich mich mit diesem Fall beschäftigt. Mein Vorschlag ist, einen allgemeinen Standard, sowohl bei einer Routineuntersuchung als auch im Falle eines solchen Notfalls, einzuführen. Dies könnte mit Hilfe einer Checkliste für die Routineuntersuchung, welche alle Aufgaben einer Routineuntersuchung enthält, also auch die Standardparameter, die in einem solchen Fall immer gemessen werden sollten (z.B. Blutdruck, Gewicht etc.), eingeführt werden. Diese Checkliste sollte dann in jedem für die Behandlung ausgesuchten Raum gut sichtbar ausgehängt und vor allem von Arzt und MFA regelmäßig angesprochen und aktualisiert werden. Auch im Falle eines Notfalls könnten ähnliche Standards etabliert werden durch regelmäßiges Notfalltraining oder die Erarbeitung einer ähnlichen Checkliste, welche ebenfalls in jedem Behandlungsraum gut sichtbar ausgehängt werden und dem Defibrillator (falls vorhanden) beiliegen sollte.

 


#365: Nadelstiche bei infektiösen Patienten

Kommentar StudentFFM: Wir sind Studenten des 3. Semesters der Humanmedizin und haben uns im Kreise des Wahlfachs “Fehler in der Medizin” Gedanken zu diesem Fall gemacht. Wir würden ebenfalls vorschlagen, dass in Praxen die neuen Butterfly-Systeme (Safety-Butterflys) verwendet werden sollten, welche eine Art Clip-System haben. Somit wird das Risiko der Nadelstichverletzungen deutlich vermindert. Besonders bei infektiösen Patienten denken wir, dass es sinnvoll ist, wenn man auf diese Art von Kanülen zurückgreift, da die eigene Sicherheit immer im Vordergrund stehen sollte.

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