Corona-KabinettSchnelltest-Pläne vorerst gestoppt

"Kostenlose Schnelltests für alle" - das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jüngst breit angekündigt. Doch nun macht das Corona-Kabinett ihm einen Strich durch die Rechnung: Erst später soll die neue Kursänderung beim Testen diskutiert werden. Dafür wird aktuell erneut an der Impfreihenfolge geschraubt.

Antigen-Schnelltest: Bislang sind sie vor allem in Pflegeheimen oder Praxen zur Testung des eigenen Personals im Einsatz.

Berlin. Die geplanten kostenlosen Schnelltests ab 1. März werden sich verzögern. Sie sollen nicht mehr mit einer neu überarbeiteten Teststrategie schon zum 1. März kommen, sondern erst einmal Thema bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen am 3. März werden. Das erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts am Montag (22.2.).

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt an verschiedenen Stellen angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen solle, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen – auch in Arztpraxen. Ein entsprechender Entwurf dafür lag bereits vor, auch in der Redaktion von „Der Hausarzt“.

Kritik von Ärzten und Ländern

Doch nicht nur bei zahlreichen Hausärztinnen und Hausärzten stießen die Ideen auf Kritik – etwa, weil die Vergütung mit bis zu neun Euro für die realen Sachkosten plus neun Euro für den Abstrich inklusive Beratung, Organisation der Wartezeit und Attest-Ausstellung in keinem Verhältnis zum dafür notwendigen Aufwand gestanden hätte.

Die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, unterstrich darüber hinaus, dass dringend geklärt werden müsse, wie sich Betroffene mit positivem Schnelltest-Ergebnis zu verhalten hätten. Im Kampf gegen die Pandemie bringe es nichts “einfach nur viele kostenlose Tests anzubieten”, es brauche eine Strategie und klare Regeln.

Auch einige Bundesländer zeigten sich zuletzt unzufrieden mit dem bisherigen Konzept aus dem Gesundheitsministerium. Unter anderem war noch nicht geklärt, wie genau die Schnelltests in den Ländern organisiert werden sollen und wie häufig sich jeder und jede testen lassen kann. Denn: Laut Bundesgesundheitsministerium habe Deutschland für dieses Jahr zwar 800 Millionen Tests geordert; wann diese Tests den Ländern zur Verfügung stehen, schien bislang aber noch nicht klar zu sein.

“Die Verschiebung der #Schnelltests ist bedauerlich”, twitterte hingegen FDP-Chef Christian Lindner. “Testen, Testen, Testen ist ein Baustein für mehr Freiheit. Die Enttäuschung beim Impfstart darf sich nicht wiederholen. Wieso funktioniert in Österreich schon in der Praxis, was bei uns verschoben wird?”

Lehrer und Erzieher rücken beim Impfen vor

Unterdessen sollen zur Absicherung von Kita- und Schulöffnungen Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte früher geimpft werden. Nach einem entsprechenden Entwurf des Gesundheitsministeriums rücken “Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind”, von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolge.

Die geänderte Impfverordnung könnte bereits an diesem Mittwoch (24.2.) in Kraft treten. Die Gesundheitsminister der Bundesländer sprachen sich bei einem Treffen ohne Gegenstimmen für diese neue Regelung aus, wie Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mitteilte.

Mit Material von dpa

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