Forum PolitikHZV: Innovationen in Sachsen

Es war die gute Nachricht auf dem Hausärztetag in Berlin: Ingrid Dänschel, Vorsitzende des Sächsischen Hausärzteverbandes, konnte verkünden, dass in Sachsen ein HZV-Vollversorgungsvertrag mit der AOK PLUS an den Start geht; der lang ersehnte Schiedsspruch liegt vor.

Lange haben Sachsens Hausärzte warten müssen, jetzt startet der HZV-Vertrag mit der AOK PLUS, eine Weiterentwicklung des bisher existierenden Add-on-Vertrages. Und er schreibt ein Stück weit HZV-Geschichte. Zum ersten Mal wird es in Deutschland eine Jahrespauschale von 120 Euro pro eingeschriebenem Patienten geben, unabhängig von einem Arztkontakt. Denn hausärztliche Versorgung ist Vorhaltemedizin.

Erfreut zeigte sich Ingrid Dänschel im Interview mit „Der Hausarzt“, dass man nun wegkomme vom strikten Quartalsbezug. „Künftig wird nur noch der medizinische Anlass der Grund sein, die Praxis zu betreten“, so Dänschel. Sächsischen Hausärzteverband und AOK PLUS verbindet schon lange eine Vertragspartnerschaft im IV-Bereich. Für den HZV-Vertrag musste die Schiedsperson auch lediglich in Sachen Honorar eingreifen, die Struktur wurde partnerschaftlich in den Gremien verhandelt.

Herausgekommen ist ein Vertrag, der für ein breites Spektrum von Patienten maßgeschneidert ist. Wenige zentrale Pauschalen, ergänzt durch Zuschläge und Einzelleistungen bilden das Gerüst der Vergütung. So gibt es eine neue Chronikersystematik, die nach normaler und intensiver Betreuung unterscheidet, ergänzt durch vier Morbiditätszuschläge. Besondere Leistungen für Palliativpatienten sind ebenso Teil des neuen HZV-Vertrages wie auch ein kontaktabhängiger Zuschlag für die Betreuung onkologischer Patienten im Jahr der Therapie.

Die maßgeschneiderte Vergütung richtet sich nach dem tatsächlichen Versorgungsaufwand, den ein Patient benötigt. Nicht zuletzt deshalb liegt die Schätzung für den durchschnittlichen Honorarzuwachs bei 25 Prozent mehr im Vergleich zur Regelversorgung. Der Sächsische Hausärzteverband empfiehlt Hausärzten deshalb klar, die gute Zusammenarbeit mit der AOK PLUS auch nach dem zum 31. Dezember 2015 endenden Add-on-Vertrag fortzusetzen.

Nicht nur an Schwer- und Schwerstkranke haben die Vertragspartner gedacht, ein weiterer Schwerpunkt des Vertrages liegt auf der Prävention. Viele Leistungen, die der Gesunderhaltung der AOK PLUS-Versicherten dienen, sind deshalb im Vertrag festgehalten. Hierzu gehören beispielsweise Impfungen und Früherkennungsuntersuchungen wie die ABI-Messung.

Derzeit führen der Sächsische Hausärzteverband und die Krankenkasse konstruktive Gespräche, in denen weitere Fragen insbesondere zur zeitlichen Umsetzung besprochen werden. Die gemeinsamen Bemühungen gehen dahin, dass die Einschreibung der ersten Versicherten starten kann. Der Vertrag wird im zweiten Quartal 2016 versorgungs- und vergütungswirksam. Ärzte können voraussichtlich in den nächsten Wochen ihre Teilnahme erklären, detaillierte Informationen gehen in Kürze allen sächsischen Hausärztinnen und Hausärzten zu.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • P1 Jahres Pauschale: (kontaktunabhängig) 120 Euro/Jahr

  • P3 Chronikerpauschale:

  • Normale Betreuung 2 × jährlich 27,50 Euro

  • Intensive Betreuung 22,50 Euro / Quartal plus jeweils vier Morbiditätszuschläge

  • Zusätzlich

  • Zahlreiche weitere Einzelleistungen und Zuschläge, u. a. VERAH®, Impfungen, onkologische Betreuung etc.

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