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Serie: Gremien des HAEVHier leben Hausärzte den Föderalismus

Der Arbeitskreis Ärztekammern des Deutschen Hausärzteverbands bildet die föderalen Strukturen der Verbandsarbeit ab: Seit 2015 haben die Landeshausärzteverbände hier eine Plattform, um insbesondere Kammerthemen zu diskutieren und eine gemeinsame Position abzustimmen.

Robert Festersen, Geschäftsführer des Deutschen Hausärzteverbands

Mit der Umsetzung der neuen Musterweiterbildungsordnung (MWBO) hat der Arbeitskreis Ärztekammern im Deutschen Hausärzteverband aktuell ein bedeutendes Thema auf der Agenda. Denn: Die MWBO ist ein Paradebeispiel dafür, wie unterschiedlich Beschlüsse des Deutschen Ärztetags teils umgesetzt werden – und wie wichtig die Abstimmung in föderalen Strukturen ist. Genau das ist das Ziel des Arbeitskreises: “Wir wollen einen Austausch schaffen für die Aktiven innerhalb der einzelnen Landesärztekammern”, erklärt Robert Festersen, der die Arbeit als Geschäftsführer des Deutschen Hausärzteverbands aktiv begleitet.

“Gerade, wenn Beschlüsse nicht zeitgleich oder einheitlich umgesetzt werden, geht es darum, sich gegenseitig über einzelne Schritte zu informieren – und möglicherweise zu warnen.” So sei in Sachen MWBO vor allem die Befugniserteilung von Internisten ein Streitpunkt, der nicht einheitlich umgesetzt werde. Der größte Erfolg, den der Deutsche Hausärzteverband errungen hatte – das Bestehen auf “24 Monaten in Allgemeinmedizin in der ambulanten hausärztlichen Versorgung” – werde damit konterkariert.

Landesvertreter treffen sich dreimal im Jahr

Darüber hinaus ist das Gremium gut geeignet, aktuelle Fragen zu diskutieren und die Positionen des Bundesverbands zu erläutern. Dreimal im Jahr treffen sich die mindestens 16 Vertreter, eines der Treffen findet stets im Vorfeld des Deutschen Ärztetags und damit 2020 in Mainz statt. Nach einem einleitenden Bericht von der Bundesebene – oft vom Bundesvorsitzenden – können die Vertreter der Landesverbände die Themen vorstellen, die in ihren Kammern aktuell sind. Oft ergeben sich so auch Argumente, die dann in der Diskussion in der eigenen Kammer genutzt werden können.

Arbeit parallel zur Akademie für Allgemeinmedizin

Entstanden ist der Arbeitskreis 2015 im Zuge der Überlegung, die in den 1970er Jahren eingeführte Akademie für Allgemeinmedizin der Bundesärztekammer (BÄK) auslaufen zu lassen. Der Deutsche Hausärzteverband beschloss daraufhin, diese Aufgaben zu übernehmen und ein entsprechendes Forum zu schaffen.

Und auch als die BÄK beschloss, die Akademie zu erhalten, wurde der Arbeitskreis weitergeführt; denn während die Arbeit der Akademie die Rolle der Allgemeinmedizin eher theoretisch thematisiert, diskutiert der Arbeitskreis politisch und findet Positionen zu konkreten Kammerregelungen, erklärt Festersen. Und: “Während die Ergebnisse der Akademie oft geprägt sind von einer übergeordneten Konsensnotwendigkeit in der BÄK, formulieren die Vertreter im Arbeitskreis viel klarere hausärztliche Positionen.” Nicht zuletzt die Umsetzung der MWBO zeigt neben Dauerbrennerthemen wie der Digitalisierung: Gesprächsbedarf besteht zu Genüge.

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