BlutkrebsNeue Lichtblicke in der Hämato-Onkologie

Die Jahrestagung der American Society of Hematology fand in einem hybriden Format statt. Geboten wurde eine kaum noch überschaubare Fülle an neuen wissenschaftlichen Daten, die rasch Eingang in den klinischen Alltag finden dürften.

3D-Illustration von Blutkrebszellen

Bispezifische Antikörper

Bei Patienten mit einem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom kann der bispezifische Antikörper Mosunetuzumab eine anhaltende komplette Remission bewirken, sogar bei Patienten, die gegenüber einer CAR-T-Zell-Therapie refraktär sind oder nach einer solchen Therapie einen Relaps entwickeln.

Bei Kindern mit einer refraktären oder rezidivierten akuten lymphatischen Leukämie (ALL) erwies sich in einer ersten Studie der bispezifische Antikörper Blinatumomab der herkömmlichen Chemotherapie als überlegen. Mit Blinatumomab konnten mehr Kinder einer allogenen Stammzell-Transplantation zugeführt werden.

Im Mittelpunkt des Kongress-Programms stand – wie nicht anders zu erwarten – die CAR-T-Zelltherapie. Ihr Prinzip: Dem Patienten werden T-Zellen entnommen und diese werden dann im Labor gentechnisch so verändert, dass sie einen Antigen-Rezeptor bilden. So können diese CAR-T-Zellen nach ihrer Rückübertragung auf den Patienten Leukämie- oder Lymphomzellen über deren Oberflächenmarker aufspüren und eliminieren.

Zugelassen ist diese Therapie für die akute lymphoblastische B-Zell-Leukämie (ALL) und das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL), wenn eine andere Therapie nicht angeschlagen hat oder ein Relaps eintritt. Auch neue Studiendaten zeigen eine primäre Erfolgsrate von über 80 Prozent bei der ALL und von ca. 60 Prozent beim DLBCL.

Jetzt wurden Daten aus der “real world” vorgestellt (Real World Evidenz: RWE). Sie zeigen, dass diese Therapie auch unter klinischen Alltagsbedingungen das hält, was sie in den Studien versprochen hat und zwar sowohl im Hinblick auf die Wirksamkeit als auch die Sicherheit, wobei das Cytokin Release Syndrom (CRS) und die Neurotoxizität (NE) im Vordergrund stehen. Die Therapie mit Tisacel scheint im indirekten Vergleich zu Axicel in der RWE mit einer niedrigeren Rate an CRS und NE assoziiert zu sein.

Angesichts der überzeugenden Daten wird dieses Therapieprinzip jetzt auch bei anderen Indikationen wie dem Mantelzelllymphom und dem multiplen Myelom (MM) im Rahmen von Studien untersucht. Erste Ergebnisse stimmen optimistisch. In der ZUMA-2-Studie erwies sich die CAR-T-Zell-Therapie mit KTE-X19, die gegen CD19 gerichtet ist, bei Patienten mit einem Mantelzell-Lymphom als ein effektives Therapieprinzip. Zusammenfassend kann man sagen, dass CAR-T-Zellen durchaus das Potenzial für eine Heilung dieser Erkrankungen besitzen.

Multiples Myelom (MM)

Beim MM konnte jetzt erstmals Im Rahmen der ALCYONE-Studie gezeigt werden, dass die Gabe des monoklonalen Antikörpers Daratumumab zusätzlich zu Bortezomib, Melphalan und Prednison das Gesamtüberleben von Patienten mit einem neu diagnostizierten multiplen Myelom, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet sind, verbessert.

Und im Rahmen der CANDOR-Studie wurde bei Patienten mit einem refraktären bzw. rezidivierten multiplen Myelom die Dreier-Kombination Carfilzomib plus Dexamethason plus Daratumumab (KdD) mit der Zweier-Kombination Carfilzomib plus Dexamethason (Kd) verglichen. Dabei erwies sich die Dreier-Kombination der Zweier-Kombination als überlegen.

In einer Registerstudie erwies sich auch bei älteren Patienten die Dreierkombination Lenalidomid plus Bortezomib plus Dexamethason als Erstlinientherapie einem Zweier-Regime mit Lenalidomid bzw. Bortezomib plus Dexamethason als überlegen.

Chronisch lymphatische Leukämie (CLL)

Bezüglich CLL konnte im Rahmen einer Phase-2-Studie (ELEVATE TN-Studie) eine gute Wirksamkeit und Sicherheit der Dreier-Kombination Acalabrutinib, ein neuer hochselektiver Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor, plus Obinutuzumab plus Venetoclax bei therapienaiven CLL-Patienten gezeigt werden.

Und bei therapienaiven CLL-Patienten erwies sich Acalabrutinib sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Obinutuzumab und der Kombination Obinutuzumab plus Chlorambucil überlegen. Auch bietet sich die Kombination Venetoclax/Obinutuzumab, mit der eine tiefe und anhaltende Remission erreicht werden kann, als zeitlich begrenzte Alternative zum BTK-Inhibitor an.

Und Acalabrutinib ist im Hinblick auf kardiale Risiken Ibrutinib überlegen.

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