PatienteninfoNatrium und Chlorid

Einige Mineralstoffe und Vitamine sind für unseren Körper sehr wichtig. Diese Patienteninfo zum Herunterladen erklärt alles rund um Natrium und Chlorid.

Natrium und Chlorid sind lebensnotwendige Mineralstoffe, die im Elektrolyt- und Wasserhaushalt des Körpers eine wichtige Rolle spielen. Sie regulieren das Flüssigkeitsvolumen, den Blutdruck und wirken auf den Säure-Basen-Haushalt. Natrium beeinflusst außerdem die Reizübertragung im Nervensystem.

Unser Körper benötigt etwa 1.500 mg Natrium und 2.300 mg Chlorid am Tag. Aufgenommen werden die Mineralien hauptsächlich über die Nahrung – ganz besonders über Kochsalz. Durch unsere salzhaltige Ernährung ist der Bedarf in der Regel mehr als gedeckt.

Natrium und Chlorid werden hauptsächlich über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden, in geringem Maße auch über den Stuhl und den Schweiß. Unser Körper reagiert sehr sensibel auf Schwankungen des Natriumspiegels. Abweichungen gleicht er mit einer verstärkten oder verminderten Ausscheidung über die Nieren aus.

Zu wenig Natrium und Chlorid

Ist der Natriumwert zu niedrig, spricht der Arzt von einer Hyponatriämie. Die Ursachen sind z.B. häufiges Erbrechen oder Durch-fälle. Auch schwere Erkrankungen sind für einen Natriumverlust verantwortlich: hormonproduzierende Tumore, Hormonstörungen durch eine Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenschwäche und die Einnahme bestimmter Medikamente.

Ist der Natriumwert zu niedrig, treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen oder Verwirrtheits-zustände auf.

Chloridmangel (Hypochlorämie) entsteht z.B. durch starkes Schwitzen, Erbrechen, die Einnahme von bestimmten Entwässerungstabletten (Diuretika) oder durch eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz).

Ein leichter Chloridmangel zeigt zunächst kaum Symptome. Krämpfe, Übelkeit und ein Schwächegefühl sind die Folge eines starken Chloridverlustes.

Zu viel Natrium und Chlorid

Ein Überschuss an Natrium wird als Hypernatriämie bezeichnet. Er entsteht durch Wasserverlust zum Beispiel bei wässrigen Durchfällen, starkem Fieber und Schwitzen oder großflächigen Verbrennungen. Weitere Ursachen für den hohen Natriumspiegel sind:

  • Verabreichung von großen Mengen an Infusionslösungen wie Natriumchlorid
  • Trinken von Salzwasser
  • Auch hormonelle Störungen steigern den Natriumgehalt

Ist der Natriumspiegel im Blut erhöht, bemerken wir ein starkes Durstgefühl, Schwäche, Fieber und Unruhe. Dann gilt: Wasser trinken! Sonst kommt es zu einer starken Erregbarkeit der Muskelreflexe und Muskelkrämpfe sowie zu Bewusstseinseintrübung bis hin zum Koma.

Da Menschen mit einem eingeschränktem Durstgefühl die beginnende Hypernatriämie kaum bemerken, ist das Risiko groß, einen Natriumüberschuss zu entwickeln. Dies gilt besonders für ältere Menschen, Pflegebedürftige, bewusstlose Patienten oder Säuglinge, die nicht selbstständig trinken können.

Zu viel Chlorid sammelt sich vor allem bei einer Störung des Säure-Basen-Haushaltes an. Mögliche Ursachen für erhöhte Chloridwerte sind außerdem: übersteigerte Atmung (Hyperventilation), Nierenerkrankungen, Operationen an den Harnwegen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Durchfall.

Zu viel Salz?

Menschen, die sich aufgrund einer Vorerkrankung natriumarm ernähren müssen, sollten den Salzgehalt ihrer Lebensmittel kennen. Viel Natrium und Chlorid enthalten diese Lebensmittel:

  • Natriumreiches Mineralwasser
  • Käse (wie Feta oder Parmesan)
  • Wurstwaren, Pökelfleisch
  • Fischkonserven
  • Fertigsuppen und Fertigsoßen

Frische und unbehandelte Lebensmittel sind dagegen salzarm. Dazu gehören zum Beispiel frischer Fisch, Fleisch und viele Milchprodukte wie Joghurt und Quark. Die meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten nur sehr geringe Salzmengen. Auch Getreideprodukte wie Nudeln oder Reis sind salzarm.

Es ist nicht einfach, seine Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu verändern. Eine salzarme Ernährung muss aber nicht fad sein. Mit frischen oder getrockneten Kräutern lässt sich das Salz prima ersetzen.

Viele Menschen greifen zum Beispiel vor dem Fernseher gern zu Snacks wie Salzstangen, Nüssen oder Chips. Eine salz- und kalorienärmere Alternative sind zum Beispiel ungesalzene Nüsse, frische Obstspieße oder Möhren-, Sellerie- und Paprikastreifen mit Dips aus Joghurt oder saurer Sahne.

Weitere Patienteninfos finden Sie unter: www.hausarzt.digital/tag/patienteninfo

Quellen:

  1. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Natrium-Mangel-ist-lebensgefaehrlich-242977.html. Stand: 06.01.2014.
  2. Podlogar J.; Smollich, M.: Vitamine – Mineralstoffe – Spurenelemente. Deutscher Apotheker Verlag; 2019.
E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl
Alle der unten angegebenen Newsletter
Spicker, Checklisten und Medizin für die hausärztliche Praxis, berufspolitische News, Inhalt und E-Paper neuer HAUSARZT-Ausgaben, sowie Neues aus Wissenschaft und Organisation
Nachrichten aus der Industrie

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl ändern/abbestellen

Wenn Sie für Ihr bestehendes Newsletter-Abo andere Themen auswählen oder den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.