Mehr als die Hälfte der älteren Menschen ist mit ihrem Schlaf unzufrieden. Sie klagen über Einschlafstörungen und Schlaflosigkeit sowie über Müdigkeit am Tage. Die Unzufriedenheit ergibt sich aber oft auch aus falschen Erwartun-gen an einen vermeintlich normalen Schlaf. Unnötige und riskante Arzneimitteleinnahme können dann die Folge sein. “Schlafstörungen sind nicht harmlos”, betonte PD Dr. Helmut Frohnhofen, Essen: “Sie reduzieren die Lebensqualität, verschlechtern die Selbstversorgungsfähigkeit, sind ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz und begünstigen Stürze.” Daher sollten sie auch im höheren Lebensalter ernst genommen und abgeklärt werden.
Wichtig sei aber auch, die sich mit dem Älterwerden einstellenden Veränderungen des Schlafes zu berücksichtigen. So verkürze sich die nächtliche Schlafzeit ab 40 Jahren jedes weitere Lebensjahr um etwa eine Minute. Solche Veränderungen werden vom Patienten oft als Störung wahrgenommen, obwohl sie völlig normal sind, erklärte der Geriater. Entscheidend sei immer die Befindlichkeit am Tage: “Ist diese nicht gestört, liegt wahrscheinlich keine relevante Schlafstörung vor.” Frohnhofen warnte in diesem Zusammenhang vor einer voreiligen und insbesondere vor einer dauerhaften Gabe von Hypnotika. Diese könnten zwar kurzfristig helfen, seien aber nur für vier bis sechs Wochen zugelassen.
Schließlich hätten sie unerwünschte Effekte wie das Risiko vermehrter Stürze und ein erhöhtes Demenzrisiko sowie eine Übersterblichkeit bei Langzeiteinnahme. Verlange der Patient nach Präparaten zur Verbesserung seines Schlafvermögens, böten sich daher gut verträgliche und belegt wirksame Präparate wie zum Beispiel Neurexan® an.
Quelle: Veranstaltung: “Die Bedeutung der Polypharmakotherapie im Alter – welche Aspekte sind in der Insomnietherapie zu berücksichtigen?” am 6.09.19 auf dem DGG in Frankfurt/M. Veranstalter: Heel