Corona“Drei- bis viermal so viele Infektionen”

Viele Corona-Infizierte lassen ihren Schnelltest nicht bestätigen, sagt der Bundesgesundheitsminister. Er geht daher von einer hohen Dunkelziffer aus. Eine neue Kampagne soll die Menschen wieder mehr für die Folgen der Erkrankung sensibilisieren.

Viele Coronafälle werden nicht erfasst, meint Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.

Berlin. Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach geht von einer “erheblichen Dunkelziffer” bei Corona-Infektionen aus. “Ich glaube, dass die Zahlen, die wir haben, zuverlässig sind, aber nicht vollständig”, sagte der SPD-Politiker am Freitag (14.10.) in Berlin.

Es gebe eine Untererfassung bei Menschen, die einen positiven Schnelltest nicht durch einen PCR-Test bestätigen ließen. “Daher rechnen wir mit einer Dunkelziffer, dass die Gesamtzahl drei bis vier Mal so hoch ist, wie das, was wir jetzt auswerten. Und das bedeutet, dass wir derzeit möglicherweise nicht also 100.000 neue Fälle haben, sondern, wenn man alle Fälle zählen würde, bis zu 400.000 Fälle.”

Allerdings kommt eine aktuelle Analyse auch zu dem Ergebnis, dass bereits die Mehrheit der Deutschen Antikörper gegen SARS-CoV-2 gebildet hat. Noch nicht geklärt ist, inwieweit dies wirklich gegen Infektionen mit BA.5 schützt.

Minister: Todesfälle werden verharmlost

Lauterbach stellte am Freitag eine Kampagne unter dem Motto “Ich schütze mich” vor, die für Impfungen, aber auch für gegenseitige Vorsicht und Schutz mit Masken werben soll. Dabei kritisierte er auch die “Verharmlosung” bei der Diskussion um Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Ob jemand “mit” oder “an” Corona gestorben sei, werde von Laien falsch bewertet. “Denn wenn ich mit Corona sterbe, kann es trotzdem so sein, dass ich ohne die Corona-Infektion nicht gestorben wäre”, sagte Lauterbach. “Das kriegen viele nicht auseinander. Die denken dann, mit Corona gestorben bedeutet, der wäre sowieso gestorben.”

Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankung nimmt zu

Zudem steige durch eine Corona-Infektion für ein Jahr auch die Wahrscheinlichkeit an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. “Derjenige, der jetzt Corona gehabt hat und sechs Monate später an einem Herzinfarkt stirbt, der kommt nie in die Corona-Statistik”, erklärte Lauterbach. “Die müssten aber eigentlich auch gezählt werden. Weil der Mensch wäre ohne die Infektion nicht gestorben.” Diese Verharmlosung sei nicht angemessen.

Zudem forderte Lauterbach die Länder auf, wieder mehr Maskenvorgaben für Innenräume vorzusehen, wegen vielerorts hoher Corona-Infektionszahlen. “Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute”, sagte der SPD-Politiker am Freitag (14.10.) in Berlin mit Blick auf steigende Zahlen bei Ansteckungen, Gestorbenen und Belastungen in Kliniken.

Kampagne stellt Long Covid-Fälle vor

“Es geht darum, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten”, sagte der Minister zur neuen Kampagne. In dieser würden 84 “echte Personen” von ihrem Schicksal etwa auch zu länger anhaltenden Gesundheitsbeschwerden nach Infektionen (Long Covid) berichten. Es gebe lustige und “nicht so lustige” Motive in der Kampagne. Geplant sind Veröffentlichungen in allen Medien.

Quelle: dpa

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