Dr. Markus Beier und Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth leiten weiterhin den Hausärztinnen- und Hausärzteverband auf Bundesebene. Die neue Bundesspitze bleibt also der alte - und es ist trotzdem ein Novum!
Berlin. Mit breiter Zustimmung und standing ovations haben die Hausärztinnen und Hausärzte ihre aktuelle Führungsspitze im Amt bestätigt: Dr. Markus Beier und Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth waren erstmals als Team angetreten und bekamen 94,8 Prozent der 115 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatur gab es nicht. „Dieses tolle Ergebnis stärkt uns den Rücken für den vor uns liegenden Kampf“, bedankte sich Beier stellvertretend bei den Delegierten nach der Wahl.
Satzungsänderung mit Wahlmöglichkeit
Die beiden Bundesvorsitzenden werden die Verbandsinteressen federführend für die nächsten vier Jahre vertreten. Einen feinen Unterschied gibt es allerdings verglichen mit der Wahl von vor einem Jahr:
Beim Hausärztinnen- und Hausärztetag in Berlin stimmten die Delegierten am Donnerstag (21.9.) zunächst einer Satzungsänderung zu, wonach es erstmals nicht nur einen Bundesvorsitzenden, sondern ein Führungsteam aus Personen geben wird (s. Kasten am Textende). Beier und Buhlinger-Göpfarth sind jetzt also gleichberechtigt, nach der alten Satzung war Buhlinger-Göpfarth bislang erste Stellvertreterin.
Darüber hinaus wurden auch die anderen Vorstandsposten teils neu besetzt (s. Kasten).
Erfolge im Team
Bereits seit einem Jahr haben die beiden ihre Führung als Duo unter Beweis gestellt – mit Erfolg, wie sie in ihrem Bericht zur Lage beim Hausärztinnen- und Hausärztetag erläuterten. So sei der intensivierte Austausch mit Landesverbänden, Delegierten, Foren und Arbeitsgruppen gut angekommen und solle beibehalten werden.
Als zentralen Schwerpunkt ihrer Arbeit nannte die neu gewählte Spitze die Stärkung der hausärztlichen Strukturen, unter anderem durch die Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen sowie eine strukturelle Reform des EBM, die Bekämpfung des Fachkräftemangels sowie den Ausbau und die Weiterentwicklung der Verträge zur Hausarztzentrieren Versorgung (HZV).
Der Verband sei einer der „Taktgeber der Gesundheitspolitik“, das zeige sich etwa am Beispiel der mit vereinten Kräften von Landesverbänden und Bundesverband durchgesetzten Telefon-AU. Als weiteres Beispiel nannten sie, dass die HZV mit einem Honorarvolumen von fast zwei Milliarden Euro „so gefestigt dastehe wie nie zuvor“, etwa weil sich zunehmend auf allen politischen Ebenen der Konsens durchsetze, dass es eine bessere Koordination der Patientinnen und Patienten brauche.
Richtschnur hausärztlicher Nutzen
„Die Richtschnur, an der sich alle Aktivitäten am Ende des Tages messen lassen müssen, ist: Hilft es den Kolleginnen und Kollegen in den Praxen oder nicht?“, betonte Beier und erntete dafür tosenden Applaus der Delegierten. Der Verband suche auch neue Partner wie etwa den Verband medizinischer Fachberufe (vmf) bei den jüngsten Protestaktionen.
Er habe aber die hausärztlichen Interessen bei der Mitarbeit in der Selbstverwaltung immer im Blick: „Wir folgen nicht blind und tragen nicht jede Forderung mit, die vielleicht gut klingen mag, am Ende des Tages aber den Hausärztinnen und Hausärzten nicht hilft“, ergänzte Buhlinger-Göpfarth.