Koblenz. Im Zuge der weiter anhaltenden großflächigen Störung der Telematik-Infrastruktur (TI) gibt die Compugroup Medical (CGM) Entwarnung für Ärztinnen und Ärzte, die den CGM-eigenen Konnektor KoCoBox MED+ in ihrer Praxis installiert haben. Dieser sei “nur in wenigen Einzelfällen” von der Störung betroffen; die überwiegende Mehrheit (“mehr als 99 Prozent”) der angeschlossenen Praxen und Einrichtungen könnten den Abgleich der Versichertenstammdaten nach wie vor problemlos durchführen, teilte die CGM am Montagabend (8. Juni) mit.
Zur Erinnerung: In vielen Praxen ist seit 27. Mai keine Verbindung in die TI und damit auch kein Onlineabgleich von Versichertenstammdaten möglich. Die Betreibergesellschaft Gematik hatte Ärzte daher um Mithilfe bei der Behebung gebeten; sie sollten, wenn sie von der Störung betroffen oder darüber ungewiss sind, ihren IT-Dienstleister kontaktieren.
Dass die CGM als “Platzhirsch” unter den Konnektoren nun Entwarnung gibt, dürfte vielen Ärzten den Anruf bei ihrem Software-Haus ersparen. “Erfreulicherweise sind knapp die Hälfte der Anschlüsse an die TI von den Störungen nicht betroffen”, gibt Compugroup einen Einblick in den eigenen Marktanteil. Letzten Angaben der Gematik zufolge waren Ende 2019 rund 115.000 der 170.000 Praxen in Deutschland an die TI angeschlossen; von der aktuellen Störung hätten bis zu 80.000 von ihnen betroffen sein können, hieß es vor der Entwarnung.
Dass der Compugroup-Konnektor problemlos läuft, erklärt CGM damit, dass der Konfigurationsfehler in der TI, der als Ursache für die Ausfälle gilt, “aufgrund des Softwarestandes” der eigenen Geräte nur in Einzelfällen Probleme bereitet habe.