Berlin. Die Praxisärzte setzen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens auch auf einen leichteren Informationsaustausch unter Medizinern. Der Austausch von Praxis zu Praxis oder von Praxis zu Krankenhaus werde auch von den Patienten erwartet, sagte Dr. Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), am Dienstag. Wenn ein Patient vom Hausarzt eine Überweisung zum Orthopäden bekomme, gehe er davon aus, dass dieser auch die entsprechenden Befunde erhalte. Generell müsse der Datenaustausch manipulationssicher und vollständig sein. Von Ärzten erhobene Daten gehörten zu den sensibelsten persönlichen Informationen überhaupt.
Laut einer Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit und der Ärzte Zeitung knüpfen Ärzte die größten Erwartungen an Verbesserungen der Kommunikation mit Kollegen. 42 Prozent der Befragten sahen darin einen klaren Nutzen. 35 Prozent nannten Coaching-Apps für chronisch kranke Patienten, 31 Prozent eine bessere Nachvollziehbarkeit der Therapie von Patienten ebenfalls durch Apps. Mit Blick auf die bis 2.021 geplante Einführung elektronischer Patientenakten bewerteten es 71 Prozent der Ärzte positiv, Wechselwirkungen von Medikamenten so leichter prüfen zu können.
An der Studie nahmen 2.313 Ärzte zwischen 1. September und 31. Oktober 2018 teil. Davon beantworteten 945 alle 33 Fragen.
Quelle: dpa