kurz + knappNicht immer tut die Heimat dem Herzen gut

Wo man herkommt und wie viel man verdient, beeinflusst, wie sich eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickelt und die Sterblichkeit erhöht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im „New England Journal of Medicine“ (doi: 10.1056/NEJMoa1311890) veröffentlicht wurde.

Während in den 1950er Jahren vor allem Bewohner aus Industrieländern Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelten, ereignen sich inzwischen 80 Prozent aller kardiovaskulären Vorfälle in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen. Wie die Forscher herausfanden, leiden Menschen in diesen Ländern unter einem schwereren Krankheitsverlauf und sterben auch häufiger an einem kardiovaskulären Vorfall als Bewohner westlicher Länder.

„Wir müssen also einen neuen Risikofaktor für die Entstehung solcher Erkrankungen berücksichtigen: den Wohnort, das heißt das Herkunftsland des Patienten“, erklärt Prof. Gerd Hasenfuß, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Die Autoren der Studie untersuchten über einen Zeitraum von vier Jahren mehr als 150.000 Menschen aus 17 Ländern, um zu klären, ob sich Risikofaktoren, Erkrankungsanzahl und Todesfolgen in Ländern mit höherem Einkommen von Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen unterscheiden. Um das kardiovaskuläre Risiko zu ermitteln, verwendeten sie den international anerkannten INTERHEART-Risk Score. Er setzt sich aus messbaren Risikofaktoren wie Rauchen, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Stress sowie mangelhafte Ernährung und Bewegung zusammen.

Obwohl dieser Score in westlichen Ländern höher ist, zeigte sich, dass Menschen aus Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen häufiger und schwerer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden – insbesondere Bewohner ländlicher Gegenden. In westlichen Ländern sei hingegen kein Unterschied zwischen ländlichen und städtischen Gemeinden zu verzeichnen. Wie auch die Autoren schlussfolgert Hasenfuß, dass ein gut funktionierendes, flächendeckendes Gesundheitssystem mit einer wirksamen Vorsorge, Therapie und Medikamentenversorgung hierzu ausschlaggebend für die geringeren Erkrankungs- und Sterbefälle in westlichen Ländern sei.

„Die Studie verdeutlicht die großen Errungenschaften der modernen Medizin. Das sollte uns jedoch nicht dazu verleiten, sich ganz auf den Errungenschaften unseres Gesundheitssystems auszuruhen. Denn trotz guter Vorsorge- und Therapieprogramme sind auch hierzulande Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin Todesursache Nummer eins“, mahnt der Kardiologe. „Darum sollte jeder sein persönliches Risiko mindern.“

Alleine Rauchen erhöhe das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder an einem Schlaganfall zu sterben, um das Zwei- bis Dreifache.

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.