KühltechnikCorona-Impfstoffe: eine coole Angelegenheit

Nicht nur die Pharma-, auch die Verpackungsindustrie hat mit der zunehmenden Zahl an Corona-Impfungen Sonderschichten gefahren – so wie in den Schaumaplast-Werken. Immer mit im Blick: die Anforderungen an Hausarztpraxen.

“Auf die inneren Werte kommt es an.” Das gilt auch für die unscheinbaren grauen Boxen, die ein Roboterarm in der großen Werkshalle von Schaumaplast im Sekundentakt platziert. Denn hinter ihren massiven Styroporwänden verbirgt sich Hightech: Verschieden farbige Kühlakkus signalisieren unterschiedliche Schmelzbereiche, und durch die geschickte Anordnung der Kühlelemente können 2 bis 8 Grad über 120 Stunden gehalten werden. Alternativ sorgt weiß dampfendes Trockeneis für Temperaturen von minus 80 Grad.

Beides ist notwendig, um die neuen Covid-19-Vakzinen zu transportieren – lange Wege in die Impfzentren, aber auch die sogenannte “letzte Meile” in Pflegeheime oder für Impfungen bei Hausbesuchen (S. 20f.).

Engeres Fenster für Hausärzte

Dabei sei die extreme Kühlung des ersten zugelassenen Impfstoffs von Biontech/Pfizer aus kühltechnischer Sicht keine allzu große Schwierigkeit, erklärt Markus Hoffmann, Geschäftsführer von Schaumaplast. Er hatte in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun – mit dem Hochschrauben der Produktion, aber auch mit dem Beantworten von Medienanfragen. “Aus kühltechnischer Sicht viel komplizierter ist das deutlich exaktere Temperaturintervall, das dann etwa bei der Impfung in der Hausarztpraxis eingehalten werden muss.”

Und in der Tat: Während die Vakzine von Biontech/Pfizer zwar ein sehr kaltes, aber laut Bundesgesundheitsministerium doch großzügig gestecktes Intervall von minus 90 bis minus 60 Grad benötigt, ist es bei der Astrazeneca-Spritze, die in Hausarztpraxen gegeben werden soll, ein vergleichsweise enges Fenster von 2 bis 8 Grad (s. Kasten).

Vom mobilen Impfen bis zur Fracht

Die Firma Schaumaplast bietet für alle Anforderungen Lösungen – und nicht erst, seit COVID-19-Impfstoffe transportiert werden müssen. “Die Arbeit mit Trockeneis ist für uns Alltagsgeschäft”, sagt Hoffmann. Der minus 80 Grad kalte, feste Stoff verdampft und entwickelt dabei Energie, die den Inhalt über mindestens fünf Tage kühlt. Die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) geht davon aus, dass aktuell etwa ein halbes Dutzend Firmen bundesweit im Bereich der Impfstoff-Transporte aktiv ist. Es gibt verschiedene Varianten, von Zehn-Liter-Boxen für mobile Impfteams bis hin zu riesigen Behältern für ganze Europaletten – etwa um Impfstoffe in entlegene Regionen der Welt zu transportieren.

Studie unterstreicht großen Bedarf

Die Nachfragen kämen “Schlag auf Schlag”, so Hoffmann. Nicht nur die Produktion, auch Produktentwicklung und Forschung hätten dafür Sonderschichten gefahren. Dass der Bedarf groß ist, zeigt eine Studie von DHL und McKinsey: Demnach müssen für den Versand von weltweit zehn Milliarden Impfstoff-Einheiten rund 15 Millionen Kühlboxen in 15.000 Frachtflügen transportiert werden – vom Transport in Pflegeheime und Hausarztpraxen ganz zu schweigen.

Temperaturen im Überblick

  • Die Vakzine von Biontech/Pfizer muss bei minus 90 bis minus 60 Grad gelagert werden und kann dann – auch verdünnt – fünf Tage bei 2 bis 8 Grad aufbewahrt und transportiert werden.
  • Der Moderna-Impfstoff ist bei minus 25 bis minus 15 Grad und aufgetaut bis zu 30 Tage lang bei 2 bis 8 Grad zu lagern.
  • Der Impfstoff von Astrazeneca benötigt 2 bis 8 Grad.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium

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