Covid-19-PandemieHausärzte als Schutzwall

Die Pandemie verändert die öffentliche Wahrnehmung der ärztlichen Versorgung. Es könnte der Eindruck entstehen, dass Klinikchefs die Versorgung gewährleisten. In vorderster Front stehen aber die Hausärzte.

Es sind vor allem (!) die Hausärztinnen und Hausärzte, die angesichts der zunehmenden Belastungen durch die Covid-19-Pandemie die Initiative ergreifen und – mal mit mehr, mal mit weniger Unterstützung durch Kassenärztliche Vereinigungen (KV) – innovative Versorgungsprojekte umsetzen, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten weiterhin bestmöglich zu gewährleisten. Gleichzeitig fühlen sich viele Kolleginnen und Kollegen gegenüber anderen Bereichen, wie den Krankenhäusern, in der öffentlichen Wahrnehmung durch Medien und Politik benachteiligt. Und das kommt nicht von ungefähr – bei allem Respekt, aber das derzeitige mediale Gewicht von Virologen und Klinikchefs entspricht nicht gerade der Versorgungswirklichkeit. Ein weiterer Punkt, der in der öffentlichen Debatte derzeit gerne übersehen wird, ist, dass andere Krankheiten nicht warten, bis die Covid-19-Pandemie abgeebbt ist.

Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, sind dagegen täglich mit dieser doppelten Herausforderung konfrontiert. Sie sehen dabei auch, was diese Zeiten für Menschen bedeuten, die nicht nur Furcht vor Corona haben, sondern auch davor, dass ihre bisherige Erkrankung wegen der Ausnahmesituation nicht mehr versorgt werden kann. Sie sind diejenigen, die mit diesen Patienten sprechen, sie beruhigen und versorgen. Sie sind der Schutzwall gegen die Überforderung der stationären Versorgung! Als Ihr Verband ist es nicht nur unsere Aufgabe, Ihre Forderungen in die Politik einzubringen, sondern auch, Ihr Engagement sichtbar zu machen – in der Öffentlichkeit, in der Selbstverwaltung und in der Politik! Ich bedanke mich für Ihr Engagement, auch in diesen Zeiten. Bleiben Sie gesund!

Mit kollegialen Grüßen

Ulrich Weigeldt

Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e.V.

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