Hausärzteverband informiertHausärzte neu gestärkt für aktuelle Herausforderungen

Der neue Vorstand des Deutschen Hausärzteverbands ist gewählt: Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt versammelt um sich ein Team, das berufspolitische Erfahrung und moderne Ideen vereint. Die inhaltliche Arbeit der neuen Spitze startet sofort – denn mit neuen Fortbildungspflichten für Hausärzte, der Verteidigung der Hausarztverträge gegen das Kollektivsystem und nicht zuletzt anhaltenden Manipulationsvorwürfen ist allerhand zu tun.

DER NEUE VORSTAND: Ulrich Weigeldt (4. v. r.), Bremen, Jahrgang 1950, ist als Bundesvorsitzender im Amt bestätigt worden. • Dr. Dieter Geis (4. v. r.), Bayern, haben die Delegierten als 1. Stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt. • Dr. Berthold Dietsche (3. v. r.), Baden-Württemberg, ist erneut zum 2. Stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt worden. • Anke Richter-Scheer (Mitte), Westfalen-Lippe, ist als 3. Stellvertretende Vorsitzende neu im Vorstand. • Ingrid Dänschel (2. v. r.), Sachsen, ist neue Schriftführerin und löst damit Dr. Carl Hans Biedendieck ab. Vormals war sie als 3. Stellvertreterin im Amt. • Armin Beck (r.), Hessen, löst Dr. Michael Kulas als Schatzmeister ab. Er war zuvor als Beisitzer tätig. • Jens Wagenknecht (l.), Niedersachsen, bleibt Beisitzer. • Dr. Ulf Zitterbart (2. v. l.), Thüringen, wurde mit beeindruckenden 98 Prozent der Stimmen als Beisitzer neu in den Vorstand gewählt. • Dr. Leonor Heinz (3. v. l.), Berlin, komplettiert das Beisitzer-Trio. Sie übernimmt das Amt von Dr. Dirk Mecking, der nicht erneut antrat.

Das neue Disease-Management-Programm (DMP) für Patienten mit schweren Depressionen schmeichelt Hausärzten in ihrer Rolle als Koordinatoren zwar – eine daran geknüpfte Fortbildungspflicht jedoch macht die Anerkennung zunichte. Ein “absolutes Unding” nannte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, die neue Verpflichtung vor dem Hintergrund der strukturierten Weiterbildung in seinem Bericht zur Lage, mit dem er Ende September den 40. Deutschen Hausärztetag in Berlin eröffnet hat. In einem entsprechenden Beschluss haben sich die 120 Delegierten schließlich gegen die Tendenz gestemmt, “immer neue diagnosespezifische abrechnungsrelevante Fortbildungsverpflichtungen einzuführen”.

Der Ärger um das jüngste DMP macht nicht zuletzt deutlich, wie wichtig die Präsenz des Hausärzteverbands – gerade bei der hohen Schlagzahl der Spahn’schen Gesetzgebung, an die Weigeldt einmal mehr erinnerte – auch in der Politik ist. Im August hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Voraussetzungen für das DMP Depression beschlossen (“Der Hausarzt” 16/19). Zunächst hätten GKV-Spitzenverband und Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die Einschreibung und Koordination bei den Psychiatern ansiedeln wollen, berichtete Weigeldt. “Hier hat der Deutsche Hausärzteverband erfolgreich einschreiten können.”

Periode des Übergangs eingeleitet

Um solchen Vorstößen auch künftig stark begegnen zu können, haben die Delegierten turnusmäßig ihren neuen Vorstand gewählt – und auf Kontinuität gesetzt (s. rechts). Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt wurde mit 75 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt; es war kein Gegenkandidat angetreten. Mit tosendem Applaus wurden darüber hinaus neue Gesichter im Vorstand begrüßt: Anke Richter-Scheer als dritte Stellvertreterin sowie Dr. Ulf Zitterbart und Dr. Leonor Heinz als Beisitzer. “Der neue Bundesvorstand verfügt über eine erfolgversprechende Mischung aus großer gesundheitspolitischer Erfahrung und zeitgemäßen Ideen”, lobte Weigeldt nach der Wahl. Nicht zuletzt erreichte der Verband damit das selbstgesteckte Ziel, die Zahl der Frauen im Vorstand auf mindestens drei zu steigern sowie einen hausärztlich tätigen Internisten vertreten zu sehen (“Der Hausarzt” 14/19).

Explizit betonte Weigeldt, dass es nun darum gehe, eine “Periode des Übergangs” einzuleiten, die auch nicht die vollen vier Jahre Amtszeit dauern müsse, wie er vor den Delegierten hervorhob. Für ihn sei seine neue Amtszeit – die insgesamt fünfte – “mit Sicherheit” seine letzte, betonte er gegenüber “Der Hausarzt” (s. Podcast-Tipp).

Faire Kassen-Wahl-Gesetz hält auf Trab

Zunächst jedoch sieht Weigeldt allerhand konkrete Aufgaben für den Verband. So gehe es etwa darum, das Ziel eines freiwilligen Primärarztsystems in der Hand der Hausärzte zu behalten. “Überlegungen, die Hausarzt-zentrierte Versorgung (HZV) in das kollektivvertragliche System zu überführen, erteilen wir eine klare Absage”, wies er Vorschläge der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zu einem Wahltarif für Versicherte scharf zurück.

Auch das Faire-Kassenwahl-Gesetz (FKG), das sich die Reform des Risikostrukturausgleichs (RSA) vornimmt, wird den Vorstand beschäftigen. Sowohl zur HZV als auch zum FKG sind entsprechende Beschlüsse gefallen. Kurz vor Redaktionsschluss hatte Gesundheits-Staatssekretär Dr. Thomas Steffen eine “abgespeckte” Version des seit über sechs Monaten vorliegenden FKG-Referentenentwurfs angekündigt. Die Diskussion um Manipulationsversuche zu Diagnosekodierungen einiger Krankenkassen seien für Hausärzte damit noch nicht vom Tisch, betonte Weigeldt. Sein neues Team werde weiter aufmerksam sein.

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