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NiedersachsenHausärzte bestätigen Verbandsspitze

Eine bewährte Spitze, zwei neue Gesichter: Der Hausärzteverband Niedersachsen hat seinen Vorstand gewählt. Auf der jüngsten Delegiertenversammlung positionierte sich dieser auch gleich zu aktuellen politischen Themen.

Sie bilden den neuen geschäftsführenden Vorstand des Hausärzteverbands Niedersachsen (v.l.): Schatzmeister Dr. Helmut Anderten, stellvertretender Vorsitzender Dr. Eckart Lummert, Beisitzerin Birgit Konieczka, Landesvorsitzender Dr. Matthias Berndt, Beisitzerin Dr. Kristina Spöhrer, erster stellvertretender Vorsitzender Jens Wagenknecht und Beisitzer Dr. Uwe Lankenfeld.

Dr. Matthias Berndt bleibt Chef des Hausärzteverbands Niedersachsen. Das hat die Delegiertenversammlung des Landesverbands bei ihrer jüngsten Sitzung am Freitag (16. November) einstimmig beschlossen. Ebenfalls ohne Gegenstimme wurden seine beiden Stellvertreter Jens Wagenknecht und Dr. Eckart Lummert wiedergewählt. „Ich freue mich über dieses deutliche Votum. Es ist Bestätigung unserer bisherigen Arbeit sowie Motivation, dort weiterzumachen und sich für die nächsten vier Jahre für die niedersächsischen Hausärzte mit Nachdruck einzusetzen“, sagte Berndt im Anschluss an die Wahl.

Auch Schatzmeister Dr. Helmut Anderten bleibt im Amt, ebenso wie Dr. Uwe Lankenfeld als Beisitzer. Als neue Gesichter komplettieren die beiden Hausärztinnen Dr. Kristina Spöhrer und Birgit Konieczka als Beisitzerinnen den geschäftsführenden Vorstand. Sie rücken für die bisherigen Vertreter Uwe Lange und Barbara Janssen nach, die beide nicht mehr für dieses Vorstandsamt kandidierten. Isabel Freier wurde als kooptiertes Mitglied für die Gruppe der angestellten Ärzte ebenfalls wiedergewählt.

Ein  Stabwechsel bahnt sich bei der Sektion der hausärztlichen Internisten an, die zukünftig durch Dr. Manfred Oberthür und Dr. Markus Schulenberg als weiteres kooptiertes Mitglied im Landesvorstand der niedersächsischen Hausärzte vertreten werden.

Berndt ging während der Versammlung auch auf die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) ein. Er berichtete, dass es faktisch eine 100-prozentige Vertragsquote mit den Krankenkassen gibt und mehr als eine Million niedersächsische Versicherte in den Verträgen eingeschrieben sind. Diese “Erfolgsstory” werde man weiter fortschreiben, kündigte Berndt an.

Deutliche Kritik hingegen gab es für das geplante Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG). „Ohne eine koordinierte ärztliche Behandlung durch Hausärzte werden alle Bemühungen ins Leere laufen, die Terminenge bei den Kolleginnen und Kollegen in den spezialisierten Facharztpraxen zu reduzieren“, machte der niedersächsische Landeschef deutlich. Daher lehnte die Delegiertenversammlung die geplanten Regelungen des TSVG im Hinblick auf die Erhöhung der Mindestsprechstundenzahlen, die Befugnisse der Terminservicestellen sowie Eingriffe in die Freiberuflichkeit in der aktuell vorliegenden Fassung des Referentenentwurfs ab.

Auch die KV Niedersachsen übte am Sonntag (18. November) scharfe Kritik am Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der unter anderem vorsieht, dass Kassenärzte wöchentlich künftig mindestens 25 statt 20 Stunden Sprechzeit für gesetzlich Versicherte anbieten sollen. “Der Bevölkerung wird von der Politik vorgegaukelt, Ärzte und Psychotherapeuten müssten nur ein bisschen mehr arbeiten, um grundsätzliche Versorgungsprobleme zu lösen”, heißt es in einer Resolution, die die Vertreterversammlung der in Hannover verabschiedete. Die Arbeitszeit der Mediziner betrage bereits heute durchschnittlich 54 Wochenstunden. Die Politik zeige keinen Willen, den Bürgern zu erklären, dass die Ressourcen im Gesundheitswesen endlich seien, hieß es von den Ärzten. Vielmehr werde der Bevölkerung suggeriert, dass im deutschen Gesundheitswesen alles zu jeder Zeit für jeden zu haben sei.

Darüber hinaus setzt der Gesetzesentwurf aus Sicht der Kassenärzte auch völlig falsche finanzielle Anreize: Durch eine vermeintlich finanzielle Besserstellung der Behandlung neuer oder akut erkrankter Patienten sei absehbar, dass die Versorgung chronisch kranker Menschen leiden werde.

 

 

 

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