Heidelberg. Zum Schutz vor krebserregenden humanen Papillomviren (HPV) müssen sich nach Überzeugung von Experten mehr Jugendliche impfen lassen. Die im Vergleich der Industrieländer geringe Impfquote von 31 Prozent (2015) bei den 15-Jährigen in Deutschland müsse innerhalb der nächsten fünf Jahre auf mindestens 70 Prozent wachsen. Dies forderten Experten aus Gesundheitswesen, Forschung und Politik am Dienstag (8. Oktober) als Ergebnis des “Runden Tisches zur Ausrottung HPV-assoziierter Krebserkrankungen”. Dazu hatte das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg eingeladen.
Die Impfung ist vor allem als Schutz vor Gebärmutterhalskrebs bei Frauen bekannt, wird aber seit 2018 auch Jungen empfohlen. Die Erreger werden vor allem sexuell übertragen. Bei den Jungen verringert die Impfung die Wahrscheinlichkeit, an Anal-, Penis-, Mund- und Rachenkrebs zu erkranken. Die Impfung wirkt am sichersten vor dem ersten Sexualkontakt, wird aber von Experten auch danach noch empfohlen.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland nach Berechnungen des Krebsforschungszentrums etwa 7700 Menschen an Krebsarten erkrankt, die auf eine HPV-Infektion zurückzuführen sind.
Quelle: dpa