Welttuberkulosetag am 24. MärzTB-Zahlen in Deutschland leicht gestiegen

Der Krieg in der Ukraine macht sich offenbar auch in der hiesigen Statistik der Tuberkulose-Fälle bemerkbar. Ein langfristiger Trend lässt sich aus den neuen Zahlen für 2022, die das RKI anlässlich des Welttuberkulosetags vorgestellt hat, aber nicht ablesen.

Mycobacterium tuberculosis in der Lunge eines Tuberkulose-Patienten.

Berlin. Nach längerer rückläufiger Entwicklung ist die Zahl der gemeldeten Tuberkulose-Fälle (TB) in Deutschland im vergangenen Jahr auf niedrigem Niveau leicht gestiegen – wohl auch eine Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

2022 seien rund 4080 Fälle verzeichnet worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März mit. “Die Entwicklung im Jahr 2022 dürfte vor allem mit den Folgen des Kriegsgeschehens in der Ukraine in Zusammenhang stehen”, hieß es.

Ukraine mit höheren TB-Fallzahlen

Aus dem leichten Anstieg lässt sich laut RKI aktuell jedoch keine Änderung des langfristigen Trends ableiten. 2021 waren hierzulande 3938 TB-Erkrankungen gemeldet worden, in den beiden Jahren zuvor jeweils deutlich über 4000.

In der Ukraine ist die Erkrankung wesentlich häufiger als in Deutschland. Das RKI verweist darauf, dass seit Februar 2022 über eine Million Menschen von dort nach Deutschland geflüchtet sind.

Bei der in Deutschland geborenen Bevölkerung konzentriert sich das Geschehen laut RKI mittlerweile auf die Gruppe der über 80-Jährigen, deren Infektion schon länger zurückliegt. Eine Erkrankung trete bei Erwachsenen häufig erst nach Jahren oder Jahrzehnten auf.

Pandemie und weltweite Krisen wirken sich aus

Für das vergangene Jahr meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum ersten Mal seit fast zwei Jahrzehnten einen Anstieg der Zahl der Menschen, die weltweit an TB und arzneimittelresistenter TB erkrankten, sowie eine Zunahme der Todesfälle.

Ursachen dafür sind die Corona-Pandemie und Krisen wie bewaffnete Konflikte, Ernährungsunsicherheit und Klimawandel. Grundsätzlich ist der Trend aber positiv: Weltweit ist die Zahl der Fälle im Vergleich mit dem Jahr 2000 um 40 Prozent gefallen.

Indien: Entscheidung zu TB-Medikament Sirturo®

Die WHO begrüßte anlässlich des Welttuberkulosetags zudem eine Entscheidung des indischen Patentamtes, den Antrag des Unternehmens Johnson & Johnson auf Verlängerung ihres Patents für ein TB-Medikament nicht zuzustimmen.

Es handelt sich um das Medikament Sirturo® (Bedaquilin), das vor allem gegen multiresistente TB-Erreger eingesetzt wird. Das Patent läuft im kommenden Sommer aus. Generikahersteller in Indien wollen günstigere Versionen herstellen.

“Wir betrachten diese Entscheidung als positiv”, so die Direktorin des TB-Programms der WHO, Dr. Tereza Kasaeva.

dpa

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.