Editorial HA 12/23Häufiger an HIV-Test denken

Wie Sexualität zu einem Teil der regulären Anamnese werden kann, hat Hausarzt Dr. Sven Schellberg in “Der Hausarzt” 11/23 erklärt. Leider wurden in der Druckerei zwei Seiten vertauscht, wir bitten dies zu entschuldigen. Den vollständigen Beitrag finden Sie unter: www.hausarzt.link/8MynS

Warum es wichtig ist, das Thema Sexualität häufiger im Patientengespräch zu berücksichtigen, begründet Schellberg unter anderem damit, dass noch immer einige HIV-Infektionen erst spät entdeckt werden. In Deutschland liegt die Rate dieser Late Presenter zwischen 44 und 64 Prozent [1].

Late Presenter sind dabei durch eine CD4-Zellzahl unter 350 pro Mikroliter und/oder eine AIDS-definierende Erkrankung charakterisiert. Häufig suchen Betroffene bereits vor der HIV-Diagnose mit unspezifischen Beschwerden Kontakt zum Gesundheitssystem, darunter oft auch zu Hausarztpraxen, zeigt die Studie FindHIV [2], an der Schellberg mitgearbeitet hat.

Im Schnitt hätten Late Presenter 20,5 Monate (Standardabweichung 27,8) früher eine Diagnose erhalten können, so ein Ergebnis. Wann kommt also ein HIV-Test in Betracht?

Die Studie stellte signifikante Assoziationen von Late Presentation und den Merkmalen höheres Alter (über 50 Jahre), verheiratet, hetero- und/oder bisexuelle Kontakte sowie geringeres Wissen rund um HIV (Übertragungswege, Testangebote, Behandlung) fest.

Vor der Erstdiagnose suchten die Betroffenen insbesondere aufgrund von Gewichtsverlust Rat. Daneben waren häufige Beratungsanlässe HIV-assoziierte Erkrankungen, Fieber und Nachtschweiß sowie sexuell übertragbare Krankheiten.

Die gute Nachricht: Die vom Innovationsfonds geförderte Studie hat ein Scoringinstrument entwickelt, um den früheren Einsatz von HIV-Tests zu unterstützen. Diese Checkliste für Symptome und Erkrankungen wird voraussichtlich im Herbst publiziert. Auch wenn sie noch nicht validiert ist, so kann es doch helfen, bei unspezifischen Beschwerden auch an HIV zu denken, meint

Ihre Johanna Dielmann-von Berg

Chefredakteurin “Der Hausarzt”

Quellen:

1. Valbert F et al. HIV-Epidemiologie in Deutschland: Späte Diagnostik. Dtsch Arztebl 2021; 118(43): A-1994 / B-1644

2. Valbert F et al. Ergebnisbericht FindHIV. Frühzeitige Identifikation mittels normierter Diagnosekriterien für die HIV-Infektion.

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