Mainz. Nach Ansicht der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz lassen sich zu wenige ältere Menschen gegen Grippe impfen. Nur jeder dritte Rheinland-Pfälzer über 60 Jahre (33,6 Prozent) habe sich in der Wintersaison 2016/17 gegen Grippe impfen lassen, erklärte die TK am Mittwoch (14. Februar). Damit habe der Anteil der Geimpften seit der Saison 2008/09 kontinuierlich abgenommen.
Damals war noch knapp die Hälfte (46,1 Prozent) der Menschen in dieser Altersgruppe geimpft. Die von der Europäischen Kommission angestrebte Impfquote von 75 Prozent werde somit weit unterschritten. Die TK beruft sich auf Daten des Robert-Koch-Instituts, das diese in Kooperation mit den Kassenärztlichen Vereinigungen erhebt.
„Grippe wird offenbar von vielen Menschen nicht als schwere Krankheit wahrgenommen, obwohl sie mitunter sogar lebensbedrohlich ist”, sagte Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung. „Dies ist vermutlich mit ein Grund, warum der Impfschutz vernachlässigt wird.”
Bundesweit steigt derzeit laut TK die Zahl der gemeldeten Grippeerkrankten an. Trotzdem könne jetzt noch eine Impfung für Menschen über 60 oder Patienten mit chronischen Erkrankungen sinnvoll sein, erinnert die TK.
Das große Influenza-Dossier
Geht es nach der STIKO, sollen zur Grippeimpfung künftig Vierfachimpfstoffe bevorzugt werden. Diese neue Empfehlung wirft zahlreiche Fragen auf: Drohen Lieferengpässe? Was müssen Ärzte bei der Verordnung beachten? Gibt es überhaupt ausreichende Evidenz oder hört die STIKO nur auf die Hersteller? “Der Hausarzt” hat die Antworten recherchiert.
Quelle: dpa/lrs