Überwindung SektorenDGIM schlägt intersektorale Versorgungszentren mit eigenem Budget vor

Um die Sektorengrenzen zu überwinden, schlägt DGIM-Chef Prof. Markus M. Lerch kleine intersektorale Versorgungszentren mit eigener Vergütungssystematik und eigenem Budget vor. Auch die Digitalisierung muss endlich voranschreiten, meint er.

In regionalen Versorgungszentren könnte sektorübergreifend gearbeitet werden.

Berlin. Bereits seit 1954 gibt es im deutschen Gesundheitswesen zwei Sektoren. Ärzte in Kliniken und Praxen arbeiten voneinander getrennt jeweils mit eigenem Budget und teils auch rechtlichen Regeln, erklärt Lerch bei der Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) im Vorfeld des 128. Deutschen Internistenkongresses. Der Kongress, findet hybrid vom 30. April bis 3. Mai 2022 statt.

Immer noch werde in Deutschland noch viel stationär behandelt, obwohl die ambulante Versorgung möglich wäre, so Lerch. Er sieht das Problem darin, dass die meisten Kliniken keine ambulante Behandlung durchführen dürfen. Und wenn ihnen erlaubt würde, ambulant zu behandeln, könne dies in der Regel nicht zum gleichen Preis wie im anderen Sektor erfolgen. Schließlich sei es häufig so, dass in den Kliniken die komplizierteren, in den Praxen die einfacheren Fälle versorgt würden.

Intersektorale Versorgungszentren mit Regionalbudget

Um das Dilemma aufzulösen, stellt sich Lerch vor allen Dingen für die Versorgung auf dem Land kleinere Versorgungszentren vor, die mit eigenem Budget und eigener Vergütungssystematik intersektoral arbeiten. Die jetzigen Vergütungssysteme den beiden Sektoren einheitlich anwenden – das würde nicht funktionieren.

Die Pandemie hätte darüber hinaus gezeigt, dass die Niedergelassenen und Klinikärzte sehr gut zusammenarbeiten könnten und zu vernünftigen Lösungen kämen. Dabei seien es Ärzte gewohnt, etwa Verträge mit den Kassen auszuhandeln.

Absurd: Zwei Computer für einen Patienten

Auch in der Digitalisierung sieht Lerch große Potenziale, um die Versorgung zu verbessern. Davon sei jedoch nichts zu spüren. „Abstrus“, nannte es Lerch beispielsweise, dass ein Krankenhausmitarbeiter dazu genötigt würde, immer mit zwei Computern zu arbeiten: Einer fürs stationäre, der andere fürs ambulante, etwa um zu sehen, aus welchem Topf beispielsweise ein Laborparameter finanziert worden sei. Und diese, obwohl es um einen Patienten ginge.

Dass die Kommunikation mit den Kliniken heute häufig noch über Fax oder das (besetzte) Telefon läuft, kritisierte auch der hausärztliche Internist Dr. Marcel Schorrlepp, der Sprecher der DGIM Arbeitsgemeinschaft Hausärztlicher Internisten ist. Leider fehlten immer noch die digitalen Voraussetzungen, um sich mit den Kollegen in den Kliniken auszutauschen. (at)

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