Die Terminvergabe in einer Praxis ist oft eine echte Herausforderung für das Praxisteam. Verunsicherte Patienten wollen möglichst sofort ärztlich untersucht werden – bei knapper Terminlage versteht sich. Aber bei wem ist es wirklich dringlich, bei wem nicht? Hausarzt Dr. Carsten Köber hat zur Unterstützung seines Teams eine Triage erarbeitet, die von jedem Computer oder Arbeitsplatz aus gestartet werden kann.
Welche MFA kennt das nicht: “Mir geht es so schlecht, alles tut weh”, ruft Frau Meier in der Praxis an und fordert einen Termin – am besten zwischen 10 und 11 Uhr. Herr Fischer ist da deutlich entspannter: “Meine Tochter hat gesagt, ich soll das mal dem Doktor zeigen. Das muss aber nicht sofort sein.” Die Schilderungen der Patienten sind subjektiver Art. Bei der Terminvergabe muss die MFA jedoch nach objektiven Kriterien entscheiden.
Nur erfahrene MFA ans Telefon?
Ein Vorteil: In den Hausarztpraxen kennen die MFA ihre Patientinnen und Patienten meist sehr gut und können recht gut einschätzen, bei wem es ernster ist und bei wem nicht. Trotzdem ist auch hier eine Entscheidung mitunter nicht ganz leicht. Damit kein ernsterer Fall – auch bei hektischem Praxisbetrieb – untergeht, kann es hilfreich sein, den Mitarbeiterinnen Kriterien für die Terminvergabe an die Hand zu geben.
Das Thema ist zugegebenermaßen heikel. Viele Praxischefinnen und -chefs raten daher: Nur die besonders erfahrene MFA sollte Termine vergeben. Und im Zweifelsfall muss sie eben die Ärztin oder den Arzt fragen.
Andererseits: Gerade in kleineren Praxen kann eine kranke Mitarbeiterin eine erhebliche Lücke bedeuten. Ein kleiner Leitfaden bietet den etwas Unerfahreneren zumindest die Möglichkeit, sich an vereinbarten Punkten entlangzuhangeln.