Wer das Klima schützt, schützt auch immer unser aller Gesundheit, ist der Deutsche Hausärzteverband Landesverband Baden-Württemberg überzeugt. Eines seiner Ziele: eine klimafreundliche hausärztliche Versorgung zu stärken und Praxen dabei zu begleiten, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und nachhaltig zu werden.
Ein zentrales berufspolitisches Thema bei dem 21. Baden-Württembergischen Hausärztetag war deshalb die Klimakrise und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen.
Von Hitzewellen sei Baden-Württemberg in Deutschland besonders betroffen – das Klima habe sich in den letzten Jahren stark geändert, mahnte etwa Hausarzt Dr. Robin T. Maitra, Klimaschutzbeauftragter der Landesärztekammer Baden-Württemberg und Mitglied der Arbeitsgruppe Klimawandel der Bundesärztekammer.
Hausärztinnen und Hausärzte sind Vorbilder
Hausärztinnen und Hausärzte in ihrer Vorbildfunktion könnten dabei als Multiplikatoren voran gehen und zeigen, wie Klima- bzw. Gesundheitsschutz geht, sagte er in Stuttgart.
“Wir müssen die Themen zugänglicher machen und zeigen, dass kleine Verhaltensänderungen gut für Klima und für die Gesundheit sein können.
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Von einer mediterranen Ernährung bis hin zum Arbeitsweg, der mit dem Fahrrad zurückgelegt wird – die Klimasprechstunde und auch die situativen klimasensiblen Patientenberatungen bieten reichlich Themen für den Austausch mit den Patientinnen und Patienten rund um die planetare Gesundheit”, machten Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz, beide Vorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg deutlich.
Selbstauskunft mit 28 Indikatoren
Um Hausärztinnen und Hausärzte bei der Entwicklung hin zu einer klimafreundlichen Praxis zu unterstützen, haben der Hausärzteverband im Süden gemeinsam mit KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. die Auszeichnung „Nachhaltige Hausarztpraxis“ entwickelt.
Über eine Selbstauskunft, die acht Bereiche mit 28 Indikatoren abdeckt (Hausarztpraxisteam, Wertschätzung, Praxisangebot für Patientinnen und Patienten, Einkauf, Mobilität, Energie, Finanzen und Engagement) können Hausärztinnen und Hausärzte ermitteln, in welchen Bereichen die Praxis schon nachhaltig aufgestellt ist und wo noch Bedarf besteht.
Eine bronzene Auszeichnung erteilt der Hausärzteverband Bawue, wenn mehr als 50 Prozent der abgefragten Indikatoren erfüllt sind. Silber gibt es für mehr als 65 Prozent, Gold erhalten Praxen, die mehr als 85 Prozent der Indikatoren erfüllen. Die eingereichte Selbstauskunft wird geprüft bzw. in einzelnen Fällen, erklärt der Hausärzteverband Bawue, würde die Umsetzung der Indikatoren vor Ort geprüft.
Zuschläge in HZV für Klimafreundlichkeit
Auch die AOK Baden-Württemberg findet die Idee gut, Umwelt- und Gesundheitsschutz in den Praxen zu verknüpfen. Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Bawue stellte den ausgezeichneten Praxen in Stuttgart Zuschläge in der HZV in Aussicht. Acht Euro sollen es pro P3 Patient (P3 beschreiben chronisch kranke Patienten) jährlich geben, kündigte Bauernfeind an.
Weitere Informationen unter: Hausarzt-bw.de/ausgezeichnet