PandemieLauterbach zu Corona-Herbst: Es stehen schwierige Zeiten bevor

Der Gesundheitsminister warnt davor, die Pandemie auf die leichte Schulter zu nehmen. Eine Langzeitstudie hat derweil gezeigt: Der Anteil der Raucher in Deutschland ist seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich angestiegen.

In der Pandemie ist die Zahl der Raucher angestiegen.

Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Deutschen wegen steigender Fallzahlen auf einen schwierigen Corona-Herbst eingestimmt. Mit der Omikron-Subvariante BA.5 werde man zumindest am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Fallzahlen erleben, sagte der SPD-Politiker der “Welt am Sonntag”.

“Es wird dann zu Ausfällen in den Betrieben und der kritischen Infrastruktur kommen, etwa in Krankenhäusern. Es stehen uns also schwierige Zeiten bevor.” Dies sei besonders dann der Fall, wenn der Aufenthalt in Innenräumen wegen der kalten Temperaturen zur Regel werde.

Im Herbst rücken für die Bürgerinnen und Bürger wieder schärfere Vorgaben zum Pandemieschutz näher. Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch (24.8.) einen Entwurf auf den Weg gebracht, der vom 1. Oktober bis 7. April 2023 weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsieht.

Werkzeuge für den Notfall

Die Länder sollen sie verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Bundesweit soll eine FFP2-Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen, Pflegeheimen und Kliniken gelten.

Lauterbach verwies in der «Welt am Sonntag» auf die Zahl von 100 bis 150 Corona-Toten pro Tag. “Meine Sorge ist, dass diese Zahl noch steigen könnte.” Das sei nicht vertretbar. Daher müsse man gut vorbereitet sein.

“Und wir sind es, wenn der Bundestag die vorgelegten Änderungen zum Infektionsschutzgesetz beschließt.” Wenn ein Virus-Variantenwechsel ausbleibe, dann werde Deutschland nicht in eine epidemische Lage kommen. “Trotzdem brauchen wir für den Notfall Werkzeuge”, sagte Lauterbach.

Buschmann:  “Von Panikmache halte ich gar nichts”

Der Rechtsstatus der Epidemischen Lage nationaler Tragweite war im vergangenen Winter Grundlage für schärfere Maßnahmen gewesen, als derzeit für den Herbst geplant – etwa für Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen.

Bundesjustizminister Marco Buschmann sagte der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Montag, 29.8.) dazu: “Von Panikmache halte ich gar nichts. Für solche Virusvarianten gibt es derzeit nirgendwo Anzeichen.”

Der FDP-Mann fügte mit Blick auf die epidemische Lage hinzu: “Zur Reaktivierung müsste der Bundestag dem zustimmen. Dafür gibt es keine Mehrheit in der Koalition. Denn die Freien Demokraten haben gesagt, es müsste sich schon regelrecht die Hölle unter uns auftun, ehe wir dem zustimmen.”

Marx: Paxlovid stärker einsetzen

Der Direktor im Umweltbundesamt (UBA), Heinz-Jörn Moriske, rief derweil dazu auf, in der Energiekrise die Nutzung mobiler Luftfilter in Schulen auf das Nötigste zu beschränken. Es riet dazu, alle zwanzig Minuten zu lüften. Einige Bundesländer hatten viel in die Anschaffung mobiler Luftfilter für Schulen investiert.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, sprach sich für einen stärkeren Einsatz des Medikaments Paxlovid aus, um schweren Erkrankungen zu begegnen. “Ich glaube tatsächlich, dass die stärkere Behandlung mit diesem Medikament dazu beitragen könnte, dass weniger Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf auf den Intensivstationen behandelt werden müssen”, sagte Marx den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Studiendaten wiesen darauf hin, dass die Verabreichung von Paxlovid gerade zu Beginn einer Infektion einen schweren Verlauf verhindern könne. “Wenn die Behandlung mit dem Medikament angezeigt ist und der Patient dies auch möchte, sollten Ärzte dies auch stärker als bislang tun.”

Mehr Menschen greifen wieder zur Kippe

Der Anteil der Raucher in Deutschland stieg derweil einer Langzeitstudie zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich an. Er liegt derzeit bei den Menschen ab 14 Jahren bei über einem Drittel (34,5 Prozent), wie aus der repräsentativen “Deutschen Befragung zum Rauchverhalten” (Debra) hervorgeht. Vor der Corona-Pandemie (Anfang 2020) waren es noch etwa 27 Prozent.

Quelle: dpa

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