SelbstzahlerleistungenIGeL-Monitor: „Unklar“ ob Vitaminkuren helfen

Der IGeL-Monitor, bei dem Mitarbeiter des Medizinischen Dienst Bund Selbstzahlerleistungen hinsichtlich ihres Nutzen unter die Lupe nehmen, feiert Geburtstag. Fazit nach zehn Jahren: Nur zwei der 55 bewerteten Leistungen wurden mit "tendenziell positiv" eingestuft.

Der Nutzen von Vitamin B12 Kuren bewertet das IGeL-Monitor-Team mit "unklar".

Essen. 1500 Klicks täglich zählt www.igel-monitor.de, erklärte Dr. Stefan Gronemeyer, Chef des Medizinischen Dienstes Bund, bei einer Pressekonferenz zum zehnjährigen Bestehen des IGeL-Monitors am Donnerstag. Der Monitor sei für viele Versicherte ein wichtiges Informationsangebot, um eine wissensbasierte Entscheidung für oder gegen eine Selbstzahlerleistung treffen zu können, meinte Gronemeyer.

Die Pandemie habe Ärztinnen und Ärzte vor große Herausforderungen gestellt. Ihrer Arbeit gebühre hohe Wertschätzung und Dank. Dennoch seien auch in dieser Zeit unverändert von den Praxen IGeL angeboten und verkauft worden, kritisierte Gronemeyer.

Traurige Bilanz: Nur zwei tendenziell positiv

Dabei taugten nach wie vor die wenigstens IGeL etwas. Die bisherige Bilanz des IGeL-Monitors: Von den 55 IGeL erhielten vier ein „negativ“, 25 ein „tendenziell negativ“, 21 ein „unklar“ und nur zwei ein „tendenziell positiv“. Fünf wurden lediglich besprochen.

Aktualisierungen hätten hinsichtlich der Evidenz nichts an den Bewertungen verändert, meinte Gronemeyer. Auch sei bislang keine einzige Bewertung des IGeL-Monitor Wissenschaftsteams widerlegt worden, keine einzige hätte zurückgenommen werden müssen.

2020 sei beispielsweise die Bewertung der Sonographie der Eierstöcke als Krebsfrüherkennung aktualisiert worden. Erneut sei die Bewertung negativ ausgefallen, da etwa zu viele falsch positive Ergebnisse herauskommen würden.

Patientinnen und Patienten berichteten auch immer wieder, dass sie monatelang auf einen Termin beim Facharzt warten müssten. Wenn es aber um eine IGeL ginge, würden diese beim selben Arzt sofort einen Termin erhalten, kritisierte Gronemeyer.

Im Visier: Vitamin-B12-Kur

Auch die neueste Leistung, die das Team des IGeL-Monitors unter die Lupe genommen hat, konnte nicht wirklich punkten. Kuren mit Vitamin B12 gehörten dabei zu den im IGeL-Report 2020 am häufigsten genannten Selbstzahlerleistungen, erklärte Dr. Michaela Eikermann, Bereichsleiterin Evidenzbasierte Medizin beim Medizinischen Dienst Bund.

Ihr Team habe keine Studien gefunden, die auf einen Nutzen hinweisen würden – weder zur Früherkennungsuntersuchung auf Vitamin-B12-Mangel mit nachfolgender Ergänzung von Vitamin B12, noch zur vorbeugenden Gabe von Vitamin-B12-Präparaten ohne vorherige Vitamin-B12-Bestimmung. Deshalb sei die Leistung mit „unklar“ bewertet worden.

Neu: IGeL-Monitor-Podcast

Seit neuestem gibt es zu dem IGeL-Monitor auch einen Podcast, der einmal im Monat erscheint und seit 10. März „auf Sendung“ ist. Er richte sich an gesundheitsinteressierte Menschen.

Hier würden kritische Fragen behandelt – etwa: Warum gibt es Praxen, die sich nicht an die Leitlinien der eigenen Fachgesellschaften halten?, erklärte Andreas Lange, freier Journalist und Redakteur IGeL-Monitor.

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