Berlin. Der Deutsche Hausärzteverband lehnt Auffrischungsimpfungen für alle Interessierten zum jetzigen Zeitpunkt ab. Zuerst müssten die vulnerablen Gruppen wie Menschen über 70 Jahre und chronisch Kranke die Booster-Impfung erhalten, sagte der Verbandschef Ulrich Weigeldt am Mittwoch (17.11.).
“Diskussionen darüber, die ganze Bevölkerung quasi gleichzeitig ein drittes Mal zu impfen, helfen in der Impfkampagne nicht weiter.” Denn jüngere und gesündere Menschen seien in der Regel auch sechs Monate nach der zweiten Impfung gut geschützt und könnten gegebenenfalls auch ohne Probleme etwas später die Booster-Impfung bekommen.
“Die Hektik durch eine desolate Krisenkommunikation, die auch durch die geschäftsführende Bundesregierung fortgesetzt wurde, führt nur zu unnötigem Stress in den hausärztlichen Praxen und trägt zumindest nicht zu Beschleunigung der Impfkampagne bei”, sagte Weigeldt.
STIKO deutet baldige Ausweitung der Empfehlung an
Auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte, bei den Auffrischungsimpfungen müsse eine Vorrangprüfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen in Betracht gezogen werden, ähnlich wie zu Beginn der Impfkampagne. Es sei nun “Auftrag der Ministerpräsidentenkonferenz, für ein geordnetes Booster-Verfahren zu sorgen”.
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat eine baldige Ausweitung der Empfehlung für Corona-Auffrischungsimpfungen in Aussicht gestellt. Ihm zufolge wird die STIKO am heutigen Mittwoch über die nächste Empfehlung beraten.
Quelle: dpa