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Respiratorisches Synzytial-VirusMehr schwere RSV-Infektionen bei Kleinkindern

Die Zahl der RSV-Fälle in Deutschland hat zugenommen, besonders Kinder unter zwei Jahren sind von Hospitalisierungen betroffen. Das RKI spricht von "Anzeichen" einer sich verstärkenden Zirkulation - es könnte aber auch ein weiterer Grund hinzukommen.

Bei Kindern unter zwei Jahren mit schwerer akuter respiratorischer Infektion lag der Anteil der RSV-Diagnosen bei 72 Prozent.

Berlin. Bei Kindern unter vier Jahren in Deutschland werden seit mehreren Wochen zunehmend schwere Atemwegserkrankungen durch Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) verzeichnet. Die Dynamik sei jedoch schwächer als bei der früher als üblich einsetzenden Welle in der vergangenen Saison, heißt es im aktuellen Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Blick auf die vergangene Woche.

“Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen”, berichtet das RKI. Der deutliche Anstieg dieser Diagnosen bei Kleinkindern könnte, so heißt es im Report, auch auf vermehrte Tests nach Einführung einer bundesweiten RSV-Meldepflicht zurückzuführen sein.

Insgesamt spricht das RKI erst von “Anzeichen” einer sich verstärkenden Zirkulation von RSV. Hinweise auf eine beginnende Grippewelle gebe es hingegen nach wie vor nicht.

Die Situation bei Atemwegserkrankungen in Deutschland ist laut Bericht weiter geprägt von einer relativ hohen Zahl an Covid-19-Fällen (für die 47. MW 2023 wurden bislang 23.246 Covid-19 Fälle an das RKI übermittelt) und den für die Jahreszeit typischen Erkältungen durch Rhinoviren.

Zum Schutz von Neugeborenen vor RSV ist seit Kurzem eine Impfung bei Schwangeren zugelassen, die über den Nestschutz wirkt (“Der Hausarzt” berichtete). Die Schutzwirkung der Impfung beim Kind liegt in den ersten 90 Lebenstagen bei rund 80 Prozent. Eine STIKO-Empfehlung gibt es allerdings noch nicht (wir berichteten).

Für Säuglinge stehen zudem mit Palivizumab und Nirsevimab zwei Antikörperpräparate zur passiven Immunisierung zur Verfügung.

dpa/red

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