UkraineRKI: „Geflüchteten Kindern sollte Polio-Impfung angeboten werden!“

In einigen Regionen in der Westukraine liegt die Polio-Impfquote bei unter 50 Prozent. Eigentlich sollte im Februar 2022 eine große Impfaktion starten – die ist wegen des Krieges aber unterbrochen. Das RKI rät daher, den hier ankommenden Kindern eine IPV-Impfung anzubieten.

Es gibt aktuell einen IPV-Einzelimpfstoff, bei dem drei Dosen zur Grundimmunisierung benötigt werden.

Berlin. Das Robert Koch-Institut (RKI) macht darauf aufmerksam, dass Impfvirus-abgeleitete Polioviren auch in Europa zirkulieren. Dies sei in der aktuellen Situation besonders relevant, da im Zuge der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine die Poliomyelitis (neben Covid-19 und Masern) zu den Erkrankungen zählt, die laut europäischer Seuchenbehörde ECDC besonders beobachtet werden sollten.

„Hintergrund dafür ist der Nachweis von cVDPV2 (cVDPV: circulating Vaccine Derived Poliovirus) bei zwei ungeimpften Kindern mit akuter schlaffer Parese und 18 ungeimpften Kontaktpersonen in der Westukraine (Oblast Sakarpattya und Oblast Riwne) im Oktober und Dezember 2021“, berichtet das RKI.

Impfviren können unerkannt zirkulieren

Fälle von cVDPV treten ja in Gebieten mit unzureichenden Impfquoten auf. Die abgeschwächten Viren in der Schluckimpfung (orale Poliovakzine, OPV) können lange Zeit unerkannt unter ungeimpften Menschen zirkulieren, mutieren und wieder zu Erkrankungen und auch Lähmungen führen.

Nachdem die Polioimpfquote in der Ukraine im Jahr 2014 lokal teilweise auf unter 50 Prozent gefallen sei, steigerte sich die landesweite Durchimpfungsrate laut WHO/Unicef über die vergangenen Jahre wieder und erreichte 2020 bei den unter einjährigen Kindern rund 84 Prozent, heißt es in dem RKI-Bericht weiter.

Impfaktion wegen russischer Invasion gestoppt

In einigen Regionen (insbesondere in der Westukraine) liege sie jedoch weiterhin unter 50 Prozent. „Als Reaktion auf den jüngsten cVDPV2-Ausbruch sollten im Februar 2022 im Rahmen einer Impfaktion 140.000 ungeimpfte Kinder eine Impfdosis erhalten. Diese wurde aufgrund der militärischen Invasion russischer Truppen in die Ukraine aber unterbrochen“. Die Überwachung zur Erkennung und Meldung neuer Poliofälle ist laut RKI ebenfalls gestoppt, was das Risiko einer unentdeckten Krankheitsausbreitung erhöht.

Das Institut rät daher, auch den in Deutschland ankommenden Kindern eine Impfung mit einem inaktivierten Polioimpfstoff (IPV) anzubieten. Es gibt aktuell einen IPV-Einzelimpfstoff (IPV Mérieux), bei dem drei Dosen zur Grundimmunisierung benötigt werden. Die Vakzine kann ab einem Lebensalter von drei Monaten eingesetzt werden.

red

Quelle: Epid Bull 15/2022

 

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