Corona-Impfung35.000 Arztpraxen an der Startlinie

Nach Ostern sollen endlich auch die niedergelassenen Ärzte flächendeckend gegen Covid-19 impfen. Zum Impfstart tritt Gesundheitsminister Spahn vor die Presse: Die Praxen haben deutlich mehr bestellt als geliefert werden kann. Doch es sei Besserung in Sicht.

Symbolbild einer Impfung - hier wird nicht die korrekte Handhabung der Applikation einer Corona-Impfung gezeigt.

Berlin. Ab Dienstag (6. April) beginnen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit den Impfungen gegen Corona. In der Woche nach Ostern sollen diese in bundesweit 35.000 Hausarztpraxen starten und dort allmählich hochgefahren werden. „Das wird noch kein großer Schritt sein, aber ein wichtiger“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag (1. April) vor der Bundespressekonferenz. Für die erste Woche hätten die Praxen 1,4 Millionen Dosen bestellt.

Geliefert werden sollen entsprechend der Planungen von Bund und Ländern 940 000 Dosen.

Wichtig: Die Praxen sollten von ihren Apotheken, in denen die Impfstoffe bestellt wurden, bereits eine Rückmeldung über die genaue Liefermenge erhalten haben. Die Anlieferung erfolgt laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) erstmals am Dienstag (6. April) bzw. spätestens am Mittwoch (7. April) bis 12 Uhr.

Daneben bekommen die Impfzentren der Länder 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Aus Sicht von Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, ist „nicht nachvollziehbar“, warum es noch immer heiße „Impfzentrum first“. „Das kann ich nicht verstehen und so geht es auch den Bürgerinnen und Bürgern“, beobachtet er. Der Verband erhalte so viele positive Zuschriften wie nie zuvor, heißt es in einem aktuellen Rundbrief (31. März) an die Mitglieder. „Unsere Patientinnen und Patienten haben volles Vertrauen in uns und können es kaum erwarten, endlich die ersehnte Impfung in ihrer Hausarztpraxis zu erhalten!“

Impfstart mit Vakzin von Biontech/Pfizer

In den ersten beiden Wochen solle in den Praxen ausschließlich der Impfstoff von Biontech/Pfizer eingesetzt werden. Grund sei, dass er in ausreichender Menge verfügbar sei, sagte Spahn.

Ab der Woche vom 19. April seien Biontech und Astrazeneca vorgesehen, eine Woche später dann Biontech, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Moderna werde derzeit aufgrund der Lieferketten ausschließlich in den Impfzentren verimpft.

Spahn rief Bürger, die schon Termine in Impfzentren haben, dazu auf, diese auch wahrzunehmen.

Spahn kündigt über 3 Millionen Dosen pro Woche für Praxen an

Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), zeigte sich zuversichtlich, dass es trotz zunächst geringer Impfstoffmengen einen guten professionellen Start in den Praxen geben werde.

Praxis-Tipp: „Der Hausarzt“ hat wichtige Fragen und Antworten rund um die Organisation des Impfstarts zusammengefasst.

Angesichts von zuletzt insgesamt 87.000 impf-fähigen Praxen zeige sich das Riesenpotenzial, eine Größenordnung von mehreren Millionen Dosen zu erreichen, so Gassen.

Auch Spahn sagte, mit dem Start in den Praxen würden Abläufe etabliert, um die Zahlen in wenigen Wochen deutlich steigern zu können. Ende April seien mehr als drei Millionen Dosen pro Woche für die Praxen vorgesehen. Der Impfstoff gehe vom Bund an den Großhandel und dann über die Apotheken an die Praxen.

Dazu würden 18.800 Apotheken bereitstehen, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening vor der Bundespressekonferenz. Die Verteilung werde aufwändiger, wenn verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stehen werden – auch mit Blick auf die zweite Impfung.

STIKO-Entscheidung zu Astrazeneca-Erstgeimpften steht aus

„Wir haben 24, 25 Millionen Menschen in Deutschland über 60“, so Spahn. Für das zweite Quartal würden etwa 15 Millionen Dosen Astrazeneca erwartet. Ausreichend Menschen würden den Impfschutz gerne annehmen. „Denn der Schutz ist gut.“ Er selbst würde sich grundsätzlich auch mit Astrazeneca impfen lassen, wenn er an der Reihe wäre, so Spahn. Er würde wie bei anderen Gesundheitsfragen die Sache vorher mit seinem Arzt abklären.

Insgesamt sind inzwischen 13,8 Millionen Dosen gespritzt worden, wie der Minister sagte. Eine erste Impfung haben 9,6 Millionen Menschen bekommen und damit 11,6 Prozent der Bevölkerung. Schon die nötige zweite Dosis erhielten demnach fünf Prozent der Bevölkerung.

Die Millionen Menschen mit Astrazeneca-Erstimpfung würden ebenso wie alle anderen komplett geimpft, versprach Spahn. Hintergrund ist, dass die Stiko erst entscheiden will, wie es mit der Zweitimpfung bei Unter-60-Jährigen sein soll. „Wir werden sicherstellen, dass jeder Bundesbürger, der will, einen vollen Impfschutz bekommt und ein Impfschema, das diesen vollen Impfschutz garantiert, und sei es, indem wir ein neues Impfschema beginnen.“

Mit Material von dpa

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