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Sexuell übertragbare InfektionenFür STI ist man nie zu alt

Ärztinnen und Ärzte sollten auch mit ihren älteren Patientinnen und Patienten über den Schutz vor STI sprechen.

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie Gonorrhoe und Syphilis nehmen auch bei älteren Menschen zu. Das berichten die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und die Deutsche STI Gesellschaft (DSTIG) und fordern mehr Sexualaufklärung explizit für Ältere.

So verzeichne das RKI mit Blick auf die letzten 20 Jahre etwa bei Syphilis einen starken Anstieg. Seien 2013 bei den über 60-Jährigen 326 Syphilis-Fälle gemeldet worden, waren es 2023 mit 930 Fälle etwa dreimal so viele.

Eine alarmierende Tendenz gebe es auch bei der Resistenzentwicklung, beispielsweise bei der Behandlung von Gonorrhoe. In Deutschland wurden den beiden Fachgesellschaften zufolge im Jahr 2022 etwa 700 Infektionen mit Neisseria gonorrhoe mit verminderter Empfindlichkeit gegen Antibiotika gemeldet.

Im Jahr zuvor seien es lediglich rund 400 Fälle gewesen. “In Deutschland werden leitliniengerecht für die First-Line-Therapie Ceftriaxon und Azithromycin eingesetzt”, berichtet DSTIG-Präsident Prof. Norbert Brockmeyer in der Mitteilung.

Eine Resistenz auf Ceftriaxon sei hierzulande noch selten, bei Azithromycin gebe es aber bereits eine deutliche Zunahme von 3,5 Prozent (2018) auf 25 Prozent (2022). Wenn immer mehr Antibiotika unwirksam werden, werde die Therapie und Kontrolle der Gonorrhoe jedoch immer schwieriger.

“In unserer Klinik sehen wir diese Zunahme von STI bei Älteren ebenfalls”, fügt DDG-Präsidentin Professor Julia Welzel hinzu. “Hier ist einmal mehr eine umfassende Anamnese, die auch das Thema sexuelle Aktivität einschließt, wichtig, sonst kann die richtige Diagnose von Hautsymptomen unter Umständen länger dauern.”

Ärztinnen und Ärzte könnten zur Aufklärung beitragen, indem sie mit ihren älteren Patientinnen und Patienten über den Schutz vor STI sprechen.

red

Quelle: Mitteilung der DDG, online 2. Mai

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