SonderveröffentlichungBei Atemwegsinfektionen die Entzündung hemmen

Oft fängt eine Erkältung mit einem Kratzen im Hals an, später folgende lästige Symptome wie Husten und Schnupfen. Ursache hierfür sind Entzündungsreaktionen, die durch die Infektion hervorgerufen werden. Eine Entzündungshemmung ist daher ein sinnvoller Ansatz zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Mit 1,8-Cineol steht ein Naturwirkstoff zur Verfügung, der eine Entzündungshemmung ermöglicht und so Erkältungssymptome lindern kann [1–6].

Infektbedingte Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Bronchitis und Sinusitis sind auf den ersten Blick sehr unterschiedlich, haben jedoch oft eine Gemeinsamkeit: Sie gehen mit Entzündungsprozessen am respiratorischen Epithel einher, die zu einer Hypersekretion führen. Daraus resultieren die oft sehr belastenden Symptome wie Husten und Schnupfen.

Eine entscheidende Rolle bei infektbedingten Entzündungsreaktionen spielt der Transkriptionsfaktor NF-кB. Er induziert die Expression der Gene für proinflammatorische Zytokine sowie für die Enzyme Lipoxygenase und Cyclooxygenase, die Arachidonsäure in die Entzündungsmediatoren Leukotrine und Prostaglandine umwandeln.

Zusätzlich induziert NF-кB die Expression Mucin-kodierender Gene. Mucine sind der strukturgebende Bestandteil des Schleims. Insgesamt kommt es durch NF-кB also zur Hypersekretion von entzündlich verändertem Schleim, der stetig nachproduziert wird.

1,8-Cineol als Entzündungsmanager

Naheliegend ist daher, die überschießende Entzündungsreaktion einzudämmen, um die bei Atemwegsinfektionen auftretenden Symptome zu lindern. Eine Entzündungshemmung kann z. B. mit 1,8-Cineol (CNL-1976®, enthalten in Soledum® Kapseln forte) erreicht werden.

Der Wirkstoff reduziert die Entzündung der Schleimhaut in den Atemwegen und hat sich bei Erkältungen als wirksamer Entzündungsmanager erwiesen. 1,8-Cineol wirkt über eine duale Hemmung des Arachidonsäuremetabolismus, führt zu einer verminderten Produktion bronchokonstriktorischer Entzündungsmediatoren und hemmt proinflammatorische Zytokine.

Die Wirkung von 1,8-Cineol entsteht durch Inhibition des Transkriptionsfaktors NF-кB, wodurch die Expression der Gene für proinflammatorische Zytokine, Lipoxygenase und Cyclooxygenase herunterreguliert wird [1,2]. Die Folge ist, dass weniger Entzündungsmediatoren gebildet werden.

Außerdem hemmt 1,8-Cineol die Transkription von Mucin-Genen, sodass die entzündungsbedingte Hypersekretion abnimmt [7].

In allen Erkältungsphasen anwendbar

Zu Beginn einer Erkältung leiden die Betroffenen oft unter leichten Halsschmerzen, später folgen Husten und Schnupfen bis hin zu Bronchitis und Sinusitis. Im Verlauf der Erkrankung nehmen die Entzündung und damit auch die entzündungsbedingten Symptome immer weiter zu.

Allerdings ist der Verlauf einer Erkältung individuell. Verschiedene Symptome können sich überlappen oder im Wechsel auftreten. 1,8-Cineol ist in allen Phasen von Atemwegsinfektionen wie Erkältung, Bronchitis, Sinusitis wirksam und kann Symptome in akuten Stadien sowie bei chronifizierten Verläufen lindern.

Schnellere Remission bei frühem Therapiestart

Zusätzliche Vorteile bietet ein frühzeitiger Therapiebeginn bei Erkältung. Das lässt sich aus den Ergebnissen einer aktuellen Studie mit 329 erkälteten Personen schlussfolgern. Primärer Endpunkt war die Krankheitslast, basierend auf dem von den Patienten ausgefüllten Fragebogen Wisconsin Upper Respiratory Symptom Survey (WURSS-11).

In der Studie war ein frühzeitiger Therapiebeginn nachweislich mit einer ­geringeren Krankheitslast assoziiert als ein verzögerter Therapiestart. Die Erkältungssymptome fielen milder aus und gingen schneller zurück, wenn 1,8-Cineol bereits in den ersten 12 Stunden nach dem Einsetzen der ersten Symptome angewendet wurde (im Vergleich zu >24 Std. gemessen).

Infolgedessen profitierten Patienten mit früher 1,8-Cineol-Einnahme von einer höheren Lebensqualität. Zusätzlich wurde die Verträglichkeit von mehr als 95% der Ärztinnen, Ärzte, Patientinnen und Patienten als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet [4].

Wirksamkeit mehrfach nachgewiesen

Die Wirksamkeit von 1,8-Cineol bei der Behandlung von entzündlichen Atemwegserkrankungen wurde in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. Eine prospektive, randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie mit 152 Personen mit akuter, nicht eitriger Rhinosinusitis ergab, dass die Einnahme von 3 x 200 mg/Tag Cineol die Rhinosinusitis-Symptome bereits nach 4 Tagen signifikant verbessern konnte [5].

Auch die Symptome einer akuten Bronchitis können durch 1,8-Cineol (3 x 200 mg/Tag) innerhalb von 4 Tagen klinisch relevant und statistisch signifikant reduziert werden, wie eine placebokontrollierte, doppelblinde Studie mit 242 Patientinnen und Patienten zeigte [6].

Die guten klinischen Ergebnisse führten dazu, dass auch in den Leitlinien zu Rhinosinusitis sowie zu Husten auf die Wirksamkeit der pflanzenbasierten Substanz hingewiesen wird [15-17].

Literatur

  1. Juergens UR et al. Eur J Med Res 1998;3(11):508–510
  2. Juergens UR et al. Pulm Pharmacol Ther 2004;17(5): 281–287
  3. Polasky C et al. Rhinology Online,Vol 4:194–202, 2021
  4. Kardos P et al. Benefits of early cineole administration during common cold: an exploratory clinical trial. Poster session at: European Respiratory Society (ERS) International Congress, 4-6 Sept 2022, Barcelona, Spain
  5. Kehrl W et al. The Laryngoscope 2004;114(4):738–42
  6. Fischer J, Dethlefsen U. Cough 2013;9:25
  7. Sudhoff H et al. PLoS ONE 2015;10(7):e0133040
  8. Müller J, Greiner J, Zeuner M et al. Clin Sci (Lond). 2016;130(15):1339–1352
  9. Juergens UR. Drug Res. 2014;64:1–9
  10. Schürmann M et al. Front Microbiol 2019 Oct 22;10: 2325
  11. Mączka W et al. Molecules. 2021 Aug 14;26(16):4933
  12. Kaspar P et al. Sekretolytika im Vergleich. Atemwegs- und Lungenkrankheiten – Diagnose und Therapie. 1994;11:605–614
  13. Juergens UR, Vetter H. Terpene in der Asthmatherapie. Sonderdruck aus: Loew D, Rietbrock N (Hrsg.). Phytopharmaka IV. Steinkopff Verlag Darmstadt 1998
  14. Juergens UR et al. Antioxidative Activity of 1,8-Cineol by Suppression of 8-Isoprostane in Human Monocytes Involves Inhibition of Superoxide Anions (O2-) and Superoxide Dismutases(SODs). Poster presented at ATS Int. Conference, 20–25/5/2005, San Diego, California, USA
  15. Fokkens WJ, Lund VJ, Hopkins C, Hellings PW, Kern R, Reitsma S et al. European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps 2020 Rhinology. 2020 Suppl. 29: 1–464
  16. Stuck BA, Popert U, Beule A et al. Rhinosinusitis S2k-Leitlinie. AWMF-Register-Nr. 017/049 und 053-012. Hrsg: DGHNO-KHC, DEGAM, Berlin. Stand 04/17. www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-049_und_053-012l_S2k_Rhinosinusitis_2019-04.pdf (Abgerufen am 12.11.20)
  17. Kardos P, Dinh QT, Fuchs K-H et al. Pneumologie 2019;73:143–180
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