Inwiefern wirkt sich die gestörte mukoziliäre Clearance bei Schnupfen auf die Sinusiden aus?
Gottschlich: Die Nase ist über schlanke Ostien mit den Nebenhöhlen verbunden. Über diese Öffnungen erfolgt die Belüftung zu und der Sekretabtransport aus den Nebenhöhlen. Bei Schnupfen schwellen Nase und Ostien zu. Schleim, Bakterien und Viren können nicht mehr mit Hilfe des Zilienapparats von den Nebenhöhlen über Nase und Rachen ‚entsorgt‘ werden, sondern lagern sich in den Nasennebenhöhlen ab und bieten einen idealen Nährboden für Infektionen.
Können von einer Nasennebenhöhlenentzündung auch die unteren Atemwege in Mitleidenschaft gezogen werden?
Gottschlich: Dies ist einer der Gedanke, der hinter dem Konzept des Etagenwechsels steht. Es wird davon ausgegangen, dass während des Schlafes ein Teil des mit Bakterien besiedelten Schleims aus der Nase in die unteren Atemwege bis zur Lunge gelangt und dort Infektionen verursachen kann.
Dann sollten Nase, Nasennebenhöhlen und Bronchien gemeinsam behandelt werden?
Gottschlich: Während wir früher zwischen oberen und unteren Atemwege unterschieden, setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass wir es mit einem einheitlichen Epithel zu tun haben. Hier setzt der therapeutische Ansatz von GeloMyrtol ® forte an. Es wird davon ausgegangen, dass das therapeutische Eingreifen an einer Stelle, etwa der Nase, sich positiv auf die Funktionsweise des gesamten Systems auswirkt.
Das Interview führte Dr. Claudia-Viktoria Schwörer auf der Veranstaltung von Pohl-Boskamp am 23.09 in Hamburg: Gelomyrtol forte: Luft für die United Airways“