BayernMinisterium arbeitet an Konzept zur Landarztquote

Bringt eine Quote Hausärzte aufs Land? Davon ist zumindest Bayerns Gesundheitsministerin Huml überzeugt und arbeitet an Details zur Umsetzung. Ärzte sehen diese Maßnahme eher kritisch. 

Gesundheitsministerin in Bayern: Melanie Huml (CSU). Quelle: www.melanie-huml.de

München. Mit einer Landarztquote will Bayern dem drohenden Hausarztmangel in ländlichen Gebieten entgegenwirken. Das Konzept hierfür sei noch in Arbeit, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München am Samstag (10. Februar) mit. Ein genauer Starttermin stehe noch nicht fest. Im vergangenen Frühjahr hatte Ministerin Melanie Huml (CSU) angekündigt, dass künftig bis zu fünf Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber gehen sollen, die sich verpflichten, als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht.

Der Deutsche Hausärzteverband, die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und der Deutsche Ärztetag sehen eine Landarztquote skeptisch. Eine Verpflichtung könnte der Attraktivität des Fachs Allgemeinmedizin und des Hausarzt-Berufs eher schaden, meinen sie.

Die Landarztquote ist Teil des Masterplans Medizinstudium 2020. Er räumt den Bundesländern die Möglichkeit ein, für die Zulassung zum Medizinstudium zehn Prozent der Studienplätze an die Verpflichtung der Studenten zu knüpfen, eine Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin anzustreben und sich anschließend als Hausarzt auf dem Land niederzulassen.

NC-Urteil betrifft auch Landarztquote

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Numerus Clausus vom Dezember habe auch Auswirkungen auf die Gestaltung der Landarztquote, hieß es im Ministerium. Die vom Bundesverfassungsgericht getroffene Feststellung, dass etwa die Abiturnoten aus unterschiedlichen Bundesländern vergleichbar sein müssen, sei auch bei der Vergabe von Studienplätzen im Rahmen der Landarztquote zu berücksichtigen, sagte die Sprecherin. Aktuell werde geprüft, wie die Auswahlparameter des zentralen Vergabeverfahrens neu gewichtet und um Auswahlkriterien ergänzt werden können.

Zudem gebe es Abstimmungsbedarf bei der Frage, inwieweit sich die Auswahl der Bewerber für entsprechende Studienplätze über die Stiftung Hochschulzulassung abwickeln lasse. Diese löste die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) ab. Bei ihr müssen sich angehende Studenten bewerben.

Förderung für Niederlassung in unterversorgten Regionen

Das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) wollen dem Landarztmangel mit Fördermaßnahmen entgegenwirken. So schüttete die KVB 2017 nach eigenen Angaben rund 1,75 Millionen Euro an Hausärzte aus, die beispielsweise eine Praxis auf dem Land übernommen oder aufgebaut haben. Das Gesundheitsministerium bezuschusst Niederlassungen in betroffenen Regionen ebenfalls. 318 Hausärzte hätten seit dem Start des Förderprogrammes 2012 davon profitiert, teilte die Sprecherin mit – zudem 53 Psychotherapeuten und 23 weitere Fachärzte.

Das Stipendium für Medizinstudenten, die sich verpflichten, ihre Facharztweiterbildung auf dem Land zu absolvieren und danach fünf Jahre dort tätig zu sein, ist zum 1. Februar auf 600 Euro monatlich verdoppelt worden.

Quelle: dpa/lby

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