Die DEGAM informiertAntibiotika bei Rückenschmerzen?

Es wäre toll, wenn es etwas gäbe, was chronische Rückenschmerzen deutlich und anhaltend lindert. Daher werden auch zunächst abwegig erscheinende Therapieansätze probiert. Ein Teil der Menschen mit chronischen Rückenschmerzen hat nach einem Bandscheibenvorfall im MRT ödematöse oder fettige Veränderungen („modic-changes“), die einer Hypothese zufolge durch eine chronische Entzündung mit Aknebakterien (Cutibacterium acnes) bedingt sein könnten. Tatsächlich hatte eine randomisietre Studie bei solchen Patienten gezeigt, dass eine Antibiotikatherapie zu einer eindrucksvollen Besserung führte.

Norwegische Forscher haben nun versucht, das zu wiederholen. 180 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und „modic“-Veränderungen im MRT (durchschnittlich 45 Jahre alt, 58 Prozent Frauen) wurden in sechs Universitätsambulanzen rekrutiert und erhielten randomisiert entweder eine Antibiotikatherapie (Amoxicillin 3×750 mg über 3 Monate) oder Placebo. Die erfolgreiche Verblindung wurde durch eine Befragung der Patienten (die angeben sollten, welcher Gruppe sie glaubten anzugehören) geprüft. Ein Score, der die Beeinträchtigung durch Rückenschmerzen erfasste (Roland-Morris-Disability Questionaire) unterschied sich in den beiden Gruppen nach 3 und 12 Monaten nur minimal und klinisch nicht in relevantem Ausmaß. Die Autoren betonen, dass damit eine solche Therapie nicht sinnvoll ist und zu Nebenwirkungen und Resistenzentwicklung führen kann.

Fazit: Entgegen einer früheren Studie zeigt sich nun keine Verbesserung von chronischen Rückenschmerzen durch eine Antibiotikagabe. Wegen Nebenwirkungen und Resistenzentwicklungen wird von diesem Therapieversuch abgeraten.

Bråten LCH, Rolfsen MP, Espeland A et al: Efficacy of antibiotic treatment in patients with chronic low back pain and Modic changes (the AIM study): double blind, randomised, placebo controlled, multicenter trial. BMJ 2019;367: 5654

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