Hausarzt MedizinDer Hausarzt als Wundmanager

Die Behandlung von Wunden aller Art ist eine alltägliche Herausforderung für den Hausarzt. Bei chronischen Wunden sollte zunächst die Ursache abgeklärt werden.

Kompressionstherapie muss individualisiert sein

Bei der Kompressionstherapie werden zwei verschiedene Behandlungsphasen unterschieden:

  • Entstauungsphase zur Ödemreduktion und Ulkusheilung

  • Erhaltungsphase zur Prävention von Ödem und Vermeidung von Rezidiven.

Für die Entstauungs- bzw. Abheilungsphase stehen verschiedene Therapieoptionen (Kurzzugbinden, Langzugbinden, unelastische Binden, Ulkus-Strumpfsysteme, Mehrkomponentenfertigsysteme, adaptive Kompressionsbandage) zur Verfügung, wobei sich die Auswahl an den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Patienten i.S. einer individualisierten Kompressionstherapie orientieren sollte. Das Anlegen solcher Kompressionsverbände erfordert Erfahrung und bedarf eines regelmäßigen Trainings und muss deshalb von geschulten Ärzten, Pflegekräften, Lymphtherapeuten und evtl. Angehörigen durchgeführt werden. Kompressionsverbände werden in vier Kompressionsklassen angeboten, wobei die Stärke der anzulegenden Kompression dem Therapieziel entsprechen und an das Behandlungsstadium angepasst sein sollte:

  • CCL 1 (leicht): < 20 mmHg Kompressionsdruck
  • CCL 2 (mittelstark): 20 – 40 mmHg
  • CCL 3 (stark) : 40 – 60 mmHg
  • CCL 4 (sehr stark): > 60 mmHg.

In der Erhaltungsphase nach Abheilung der Ulzerationen sind Kompressionsstrümpfe den Kompressionsbandagierungen überlegen und sollten deshalb für die Rezidivprophylaxe regelmäßig getragen werden. Auch bei den Kompressionsstrümpfen werden vier Kompressionsklassen unterschieden:

  • CCL 1 : 18 – 21 mmHg Kompressionsdruck
  • CCL 2 : 23 – 32 mmHg
  • CCL 3: 34 – 46 mmHg
  • CCL 4: mindestens 49 mmHg

Im Allgemeinen kommen medizinische Kompressionsstrümpfe der Klasse 2, bei einer schweren chronisch venösen Insuffizienz evtl. auch Strümpfe der Klassen 3 oder 4 zum Einsatz. Wird ein Strumpf der Klasse 2 nicht toleriert, sollte einer der Klasse 1 eingesetzt werden; denn irgendeine Kompression ist immer besser als gar keine.

Da Kompressionsstrümpfe als unschick gelten und auch Mißempfindungen auslösen können, werden sie häufig nicht konsequent getragen. Deshalb ist es wichtig, dass der Strumpf richtig passt und nicht als unangenehm empfunden wird. Nicht selten wird auch über Juckreiz geklagt. Dem kann man entgegenwirken, in dem man das Bein abends mit einer fetthaltigen Lotion oder Creme pflegt. Wichtig ist es auch, den Patienten immer wieder daran zu erinnern, dass er nur mit solchen Kompressionsstrümpfen ein Ulkus-rezidiv verhindern kann.

Quelle: 10. Deutscher Wundkongress, 11.-13. Mai 2016 in Bremen

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