BerlinNach langer Ruhe wieder Mpox-Fälle in Deutschland

Nach mehr als einem halben Jahr ohne Nachweise von Affenpocken sind in Berlin wieder einzelne Infektionen mit dem Virus aufgetreten. Mit einem größeren Infektionsgeschehen wird aber nicht gerechnet.

In Deutschland waren im Mai 2022 erstmals Fälle von Affenpocken aufgetreten.

Berlin. In den vergangenen Wochen sind in Berlin drei Fälle von Mpox (Affenpocken) gemeldet worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in der Hauptstadt auf dpa-Anfrage mit. “Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass sich ein größeres Infektionsgeschehen anbahnt, wenngleich mit Einzelfällen stets zu rechnen ist.” Man beobachte die Situation wachsam.

Es handelt sich laut einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) um die ersten und einzigen Nachweise der Infektionskrankheit in Deutschland seit Ende Januar. Zusammen mit den Fällen vom Jahresbeginn sind dort für 2023 bundesweit bisher 16 Mpox-Fälle erfasst, davon 13 in Berlin.

“Trotz der über Monate hinweg in weiten Teilen der Welt ruhigen epidemiologischen Lage hat das RKI damit gerechnet, dass neue Fälle auch in Deutschland auftreten können”, schreibt das Institut auf seiner Webseite. Auch ein begrenztes Ausbruchsgeschehen ist den RKI-Fachleuten zufolge durchaus wieder möglich. Aber von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 gehe man derzeit nicht aus.

Impfeffektivität liegt bei 66 Prozent

Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC berichtete mit Stand 10. August für Europa von 65 Betroffenen in den vier Wochen zuvor, darunter 40 in Portugal und 10 in Großbritannien. Direkte Zusammenhänge zwischen den drei in Berlin gemeldeten Mpox-Fällen konnten laut Lageso nicht ermittelt werden. Es hätten jedoch zwei Betroffene von sexuellen Kontakten im Rahmen des Christopher-Street-Day in Berlin berichtet.

Unter den Infizierten war nach Behördenangaben ein vollständig gegen Mpox Geimpfter, ein weiterer Betroffener hatte eine von zwei empfohlenen Dosen erhalten. Ansteckungen trotz Impfung sind laut Lageso “nicht ungewöhnlich”.

Die Behörde nennt eine geschätzte Impfeffektivität der zweifachen Mpox-Impfung von 66 Prozent. Das bedeute, dass Impfungen die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung stark verringerten. Komplett ausgeschlossen wird dies dadurch aber nicht.

Viele Infektionen verlaufen symptomlos

Menschen mit Infektionsrisiken, die bisher nicht oder unvollständig gegen Mpox geimpft sind, ruft das RKI dazu auf, dies nachzuholen. Empfohlen wird die Impfung mit der Vakzine  Imvanex® / Jynneos®

  • für die Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach Mpox-/Affenpockenexposition von asymptomatischen Personen im Alter ≥18 Jahre und
  • als Indikationsimpfung von Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko. Hierzu zählen aktuell: Männer ≥18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln sowie Personal in Speziallaboratorien.

Das RKI geht in einer laufenden Studie mit mehr als 1.000 Berliner Teilnehmern mit erhöhtem Infektionsrisiko mehreren Fragen zum Mpox-Ausbruch nach. Das Interesse gilt unter anderem der Frage, wie stark sich das Virus tatsächlich in der Stadt verbreitet hat. Viele Infektionen verlaufen symptomlos. Es geht auch darum abzuschätzen, wie hoch der Anteil der noch für das Virus empfänglichen Menschen in der Gruppe ist.

Bisher rund 3.700 Fälle in Deutschland

Die Viruskrankheit Mpox – wie die WHO die Krankheit seit einiger Zeit nennt – war bis Anfang 2022 praktisch nur aus einigen afrikanischen Ländern bekannt. Im Frühjahr wurden plötzlich zahlreiche Fälle aus anderen Ländern gemeldet. Das Lageso schreibt, Berlin habe sich über den Sommer 2022 schnell zum europäischen Hotspot des internationalen Ausbruchs entwickelt.

Die WHO rief wie bei Corona einen internationalen Gesundheitsnotstand aus, dieser wurde im Mai 2023 wieder beendet, nachdem die Fallzahlen deutlich gesunken waren. Bekannt wurden insgesamt bislang rund 3.700 Fälle hierzulande. Weltweit wurden rund 90.000 Fälle an die WHO gemeldet, darunter bisher auch rund 150 Todesfälle.

Quelle: dpa

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.