Pille, Spirale & CoRisiken von hormoneller Verhütung überbewertet?

Erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien oder Krebs? Vorsichtige Entwarnung für solche Gesundheitsrisiken durch hormonelle Verhütungsmethoden gibt jetzt ein Review von 58 Metaanalysen.

Erhöht die Pille das Risiko für venöse Thromboembolien?

Hormonelle Verhütungsmethoden werden mit einer Vielzahl möglicher Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht. Metaanalysen haben teils widersprüchliche Ergebnisse zur Sicherheit von Pille, Spirale & Co. geliefert. Ein Umbrella-Review hat die vorhandene Evidenz kritisch gesichtet und gibt vorsichtig Entwarnung.

In den Review eines internationalen Teams aus Malaysia, den USA und Thailand gingen 58 Metaanalysen ein; 13 betrafen randomisierte klinische Studien (RCT), 45 Kohortenstudien.

In den RCT-Metaanalysen fanden sich insgesamt 60 Assoziationen zwischen hormoneller Verhütung und negativen Gesundheitsfolgen. Davon waren 14 zwar nominell statistisch signifikant (p ≤ 0,05), aber ohne Evidenz hoher Qualität.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Metaanalysen der Kohortenstudien: 40 von 96 Assoziationen waren statistisch signifikant, aber in keinem Fall mit überzeugender Evidenz.

Auch die zunächst ermittelte sehr suggestive Evidenz für ein erhöhtes Risiko venöser Thromboembolien bei Verwendung hormoneller Kontrazeptiva (Odds Ratio: 2,42) musste in der Sensitivitätsanalyse auf eine schwache Beweislage herabgestuft werden.

Nebenbei bemerkt: Eine Evidenz hoher Qualität bescheinigte der Umbrella-Review dem verringerten Risiko für das Auftreten endometrialer Polypen unter Tamoxifen- Therapie bei Verwendung Levonorgestrel-freisetzender Intrauterinpessare in den RCT-Metaanalysen (Odds Ratio: 0,22); das bestätigte sich auch in der Subgruppenanalyse.

Für die Risikobewertung hormoneller Verhütungsmittel bleibt festzuhalten: Rund ein Drittel der Assoziationen zwischen Verwendung von Kontrazeptiva und Gesundheitsrisiken sind zwar vielleicht statistisch signifikant, aber nicht von qualitativ hochwertiger Evidenz gestützt. Das gilt etwa für kardiovaskuläre Erkrankungen oder Krebs, aber auch für Thromboembolien.

Quelle: DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.43730

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