Digitale Gesundheitsanwendungen bei chronischen Schmerzen
Neben der aktuellen, leitlinienbasierten Therapie steht mit den Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) seit 2019 eine weitere Therapieoption zur Verfügung, die bei Schmerzpatientinnen und -patienten in bestimmten therapeutischen Kontexten hilfreich sein kann. DiGA sind in der Regel Apps oder Online-Tools, die als Medizinprodukte der Klasse I oder IIa zertifiziert sind. Zugelassen werden sie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) [1]. Alle zugelassenen Anwendungen sind dort in einer Liste aufgeführt [2]. Stand 10. November 2022 enthält das DiGA-Verzeichnis 38 digitale Gesundheitsanwendungen. Sobald eine Anwendung zugelassen ist oder eine vorläufige Zulassung erhalten hat, kann diese von einem Arzt/Ärztin verschrieben werden.
Im Bereich chronischer Schmerzen öffnen sich nicht zuletzt bei psychiatrischen Komorbiditäten Einsatzoptionen für DiGA im Versorgungsalltag. Vor allem die Niedrigschwelligkeit der Anwendungen und die Möglichkeit, „Stepped-Care“-Ansätze zu realisieren, machen den Einsatz von DiGA in bestimmten Situationen, zum Beispiel bei der Wartezeitüberbrückung für Vor-Ort-Psychotherapien, interessant.