Bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen ist es selbst viele Jahre nach der Therapie wichtig, ihre psychische Verfassung nicht zu vernachlässigen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Demnach kämpfen auch Langzeitüberlebende oft mit Depressionen.
Die Forscher untersuchten 3.010 Brustkrebsüberlebende, bei denen die Diagnose fünf bis 16 Jahre zurücklag, auf Anzeichen einer Depression. Zum Vergleich schlossen sie 1.005 Frauen ohne eine entsprechende Krebserkrankung in die Studie ein.
Die Brustkrebs-Langzeitüberlebenden berichteten häufiger über eine milde oder schwere Depression als die Frauen, die nie an Brustkrebs erkrankt waren (30,4 versus 23,8 Prozent).
Besonders betroffen waren Frauen, bei denen die Krebserkrankung wiedergekehrt war oder bei denen Metastasen festgestellt wurden. Weitere Risikofaktoren waren etwa Adipositas, ein monatliches Haushaltseinkommen unter 1.500 Euro und fehlende Berufstätigkeit.
Laut DKFZ zeigen die Daten, wie wichtig es ist, bei Brustkrebspatientinnen – gerade bei Betroffenen mit Metastasen oder wiederkehrenden Tumoren – nicht nur die rein onkologischen Symptome zu therapieren.
Die psychische Verfassung solle im Blick behalten und bei Bedarf Hilfe angeboten werden.
Quellen: 1. DKFZ; 2. DOI: 10.1002/cam4.3476