Veränderungen in der Aus- und Weiterbildung sind der Schlüssel zu mehr Hausarztnachwuchs. Das wurde beim ersten Tag der Hausarztmedizin am 7. Mai klar. Neben regionalen Veranstaltungen hatte der Deutsche Hausärzteverband Vertreter von Politik, Hochschule und Medizinstudenten zur Diskussion gebeten, um sich über die Nachwuchsfrage auszutauschen.
Zu Beginn des Studiums können sich noch 40 Prozent für die Allgemeinmedizin begeistern, während des Studiums geht diese Zahl dann zurück, gab Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, zu bedenken. „Das Schlüsselthema ist, wer studiert mit welchem Ziel Medizin, wie wählen wir aus und was passiert während des Studiums“, sagte Podiumsteilnehmer Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU im Bundestag. SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach bemängelte, dass Studenten die Allgemeinmedizin zu wenig kennenlernen.
Dass sie die Zulassung zum Medizinstudium verändern wollen, haben sich Union und SPD bereits in den Koalitionsvertrag geschrieben. Ein erstes Gespräch mit den Ländern hat Anfang Mai stattgefunden. Hausärztechef Weigeldt wertet dies als gutes Signal, dass das Thema Nachwuchsgewinnung in der Politik angekommen ist. Wichtig sei aber, dass die Allgemeinmedizin an den Universitäten gut vertreten werde. Denn dort werde maßgeblich das Image des Faches geprägt.