Forum PolitikEx-KBV-Chef fordert Primärarztmodell

Anlässlich einer Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Brandenburg am 26. Juni 2015 in Potsdam hat der ehemalige KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler gefordert, dass sich die organisierte Ärzteschaft für eine Primärarztsteuerung einsetzen solle. Damit kein Irrtum aufkommen kann, hat er das als ein Verfahren definiert, bei dem Patienten über den Hausarzt an andere Fachärzte verteilt werden. Mehr noch: Patienten, die auf diese Steuerung durch den Hausarzt verzichten, sollen dafür zahlen.

Kommentar:

Wer schon längere Zeit in der Standespolitik tätig ist, wird sich angesichts eines solchen Vorstoßes verdutzt die Augen reiben. Immerhin waren es die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und dort wiederum die fachärztlichen Vertreter, die sich jahrzehntelang gegen ein solches Primärarztmodell mit allem gewehrt haben, was ihnen zur Verfügung stand. Auch wenn Köhler nicht mit der sehr heterogenen Masse der fachärztlich tätigen Vertragsärzte gleichzusetzen ist, so repräsentiert er doch als Ehrenpräsident den gerade gegründeten fachärztlichen Spitzenverband (Spifa). Was also könnte hinter einem solchen Sinneswandel stecken?

Ganz einfach: Hier wird etwas gefordert, was es schon längst gibt und auch zunehmend zum Erfolgsmodell wird – die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV). Diese Verträge werden mit den Kassen direkt verhandelt und der Patient schreibt sich in ein solches Versorgungsmodell ein. Den Mehraufwand bekommt der teilnehmende Hausarzt entsprechend vergütet.

Bei einem Primärarztmodell wäre das ganz anders. Hier hätte der Hausarzt einen Mehraufwand, den er nicht bezahlt bekommt. Der Patient soll zwar zahlen, wenn er sich nicht an das Modell hält, die Frage ist dann aber, wohin diese Mehreinnahmen der Kassen fließen. Vermutlich an die dann primär in Anspruch genommenen Fachärzte. Klever gemacht! Und die Abrechnung würden wohl auch die KVen abwickeln, die jetzt und in der Zukunft hier immer mehr an Boden verlieren werden. So gesehen ist diese Forderung nichts anderes als ein Rettungsversuch für ein KV-System, das sich zunehmend selbst infrage stellt.

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