Köln. Patienten kommunaler Krankenhäuser müssen an diesem Mittwoch auch in NRW mit Warnstreiks von Ärzten rechnen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund will mit den ganztägigen Aktionen Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen machen. Zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen sind Ärzte in den tarifgebundenen kommunalen Kliniken außer in Hamburg und Berlin. Eine zentrale Kundgebung ist in Frankfurt am Main geplant.
Der Marburger Bund hatte die Tarifgespräche für 55.000 Ärzte in den insgesamt mehr als 500 kommunalen Kliniken Mitte März für gescheitert erklärt. Vorbereitet wird auch eine Urabstimmung über unbefristete Streiks. Der Verband fordert fünf Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und Begrenzungen von Bereitschaftsdiensten, unter anderem durch mindestens zwei freie Wochenenden im Monat. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte ein erstes Angebot vorgelegt, das die Gewerkschaft aber als unzureichend ablehnte. Die Gewerkschaft will außerdem eine rechtliche Absicherung für ihre Tarifverträge durch eine sogenannte Tarifsicherungsklausel.
Allen Kliniken seien für Mittwoch Notdienstvereinbarungen angeboten worden, sagte der Sprecher des Marburger Bundes, aber es fielen natürlich planbare, verschiebbare Operationen aus. Ein Versorgungsniveau mindestens wie an Wochenenden sei aber sicher gestellt.