HospitationHausärztin auf Praxisbesuch

Wie organisiert der Kollege seine Sprechstunde, wie setzt er die Digitalisierung im Praxisalltag um? Hospitationen erweitern den Blick auf die Patientenversorgung durch ein wechselseitiges Feedback. Ein Erfahrungsbericht – und Tipps für Ärzte, die auch Lust aufs Hospitieren bekommen haben.

Um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu erbringen, müssen sich gerade Hausärztinnen und Hausärzte aktiv für kontinuierliche Lern- und Bewertungsstrategien engagieren. Lange schon hatten mir meine Kollegen in der Weiterbildungspraxis daher geraten, eine Hospitation in einer anderen Weiterbildungspraxis zu machen.

Aber, begeistert von meiner Praxis in Hamburg St. Pauli, setzte ich den Rat lange nicht um – bis zu meiner Facharztprüfung. Nur fünf Tage nach der Prüfung saß ich dann aber endlich im Zug von Hamburg nach Bremen, unterwegs zur Hospitation in zwei verschiedenen Praxen.

Im Gepäck: viele Fragen und eine große Tüte Franzbrötchen, eine Spezialität aus meiner Heimatstadt. In der ersten Praxis, einer traditionsreichen und alteingesessenen Hausarztpraxis am Stadtrand von Bremen, durfte ich den ganzen Tag hospitieren. Ich erhoffte mir hier unter anderem Einblicke zum Aufbau und zur zeitlichen Organisation von Praxis und Sprechstunde. Außerdem interessierte mich die ärztliche Gesprächsführung.

Tricks für die eigene klinische Praxis

Begrüßt wurde ich vom gut gelaunten Team an der Anmeldung, das schon genau Bescheid wusste. Nach einem Praxisrundgang und Begrüßung des gesamten Teams hospitierte ich in der Terminsprechstunde. Durch die Begleitung der Sprechstunde und sämtlicher Abläufe sowie die Nachbesprechung spannender Fälle erhielt ich wertvolle Anregungen und Feedback für die eigene klinische Praxis.

Auch konnte ich hilfreiches Infomaterial, neue Ideen und standardisierte Checklisten zu Praxisabläufen sowie wertvolle Anregungen zur Gesprächsführung mitnehmen. Am nächsten Tag hospitierte ich in einer rundum modernisierten Hausarztpraxis in einem Vorort von Bremen.

Hier wollte ich mir vor allem die räumliche Organisation und Ausstattung der Praxis, die Praxissoftware sowie den Einsatz neuer digitaler Anwendungen wie einer Praxis-App anschauen. In der Praxis konnte ich dann tatsächlich Inspiration zu perfekt durchdachten Praxiswegen und zur Praxisausstattung sammeln.

Bei der Anwendung der Software erlebte ich, wie die Digitalisierung konkret das Arbeitsleben erleichtert und zu optimalem Zeitmanagement und deutlicher Effizienzsteigerung führt. So bleibt mehr Zeit für die Patienten. Durch den Feedback-Bogen der “Praxishospitation mit Assessment” (s. oben) konnte auch ich den besuchten Praxen Rückmeldung zu meinen Erfahrungen geben und alles Gesehene und Gelernte in den darauffolgenden Tagen noch einmal intensiv Revue passieren lassen.

“Trial-and-Error” dauert länger

Ich kann die Praxishospitation – egal ob Berufseinsteigern oder alteingesessenen Kolleginnen und Kollegen – uneingeschränkt empfehlen. Die Hospitationen haben mich sowohl medizinisch- beruflich als auch strukturell-organisatorisch ausgesprochen bereichert.

Vielleicht wäre ich zukünftig in der eigenen Praxis mit “Trial- and-Error” irgendwann zu ähnlichen Entscheidungen gekommen. Mit der Praxishospitation habe ich jedoch eine Vielzahl großartiger Ideen vor Ort erlebt, mit der Möglichkeit, Entscheidungen für oder gegen eine Maßnahme ausgiebig zu erfragen und zu diskutieren.

Frischen Blick nutzen

Den Praxisinhaberinnen und -inhabern wiederum bietet sich die Möglichkeit, im kollegialen Austausch bekannte Abläufe gemeinsam zu betrachten oder zu optimieren, hat doch der Besuch einen ganz frischen Blick auf die Praxis. Werdenden Hausärzten können sie nicht zuletzt wichtige Impulse und Anmerkungen zu ihrer Arbeitsweise geben.

Jede Praxis ist anders und bietet ganz unterschiedliche Lernerfahrungen. Im Sinne des lebenslangen Lernens zahlt sich die Praxishospitation daher in jedem Abschnitt des Berufslebens aus. Vor allem Ärztinnen in Weiterbildung möchte ich die Praxishospitation besonders ans Herz legen. Schließlich vernetzt es sich nirgends so gut wie bei einem gemeinsamen Kaffee.

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