Wirtschaft + Praxis„Ohne mein Team funktioniert nichts“

Es gibt **viele Wege seine Mitarbeiter zu motivieren**, sagt Praxisstarter Dr. Christian Fleischhauer aus Jena. Aber das schönste sind zufriedene Patienten.

Meine Mitarbeiter sind…

Fleischhauer: …für mich der wichtigste Bestandteil der Praxis, ohne sie funktioniert nichts. Wenn Mitarbeiter motiviert und gut eingearbeitet sind, erleichtern sie mir unglaublich die Arbeit. Das ist für den Vorgesetzten die Kunst, seine Mitarbeiter zu motivieren – nicht nur durch Geld, sondern auch Lob und Anerkennung. Eine besondere Wertschätzung sind zufriedene Patienten. Erst vor vier Wochen hatten wir einen Patienten, der plötzlich über eine einseitige Bewegungseinschränkung berichtete. Er hat zudem eine bösartige Grunderkrankung, weshalb ich ihn sofort zur Bildgebung und dann in die Notaufnahme der Chirurgie einwies. Dadurch konnten Metastasen im Gehirn schnell gefunden und operiert werden. Vor zwei Wochen kam er wieder zu uns in die Praxis gelaufen und erzählte, der Chirurg habe gesagt: „Sie haben großes Glück gehabt, da hat jemand dem Tod noch ein Bein gestellt.“ Das hat uns alle unglaublich motiviert. Manche Patienten wollen sich aber nicht nur mit Worten bedanken, dabei ist es mein Job, ihnen zu helfen. Denen sage ich dann, schenken sie die Pralinen meinen Schwestern – die freuen sich!

Was macht einen guten Chef aus?

Man ist immer Vorbild. Das fängt damit an, dass man präsent sein muss, also ansprechbar für die Mitarbeiter. Außerdem muss ich Regeln, Prioritäten und Struktur definieren: Zum Beispiel besprechen wir wichtige Dinge Interview wie Notfälle sofort, aber anderes wie telefonische Rückrufbitten oder Routineanfragen von Pflegediensten können bis nach der Sprechstunde warten. An erster Stelle steht, dass die Sprechstunde läuft. Meine Aufgabe ist es, zu merken, wenn etwas nicht passt und dann an kleinen Stellschrauben zu drehen, um die Motivation wieder zu steigern.

Wie führen Sie?

Ich versuche, kooperativ zu führen, ich habe ein offenes Ohr für meine Mitarbeiter – meistens mittags in der Pause. Einmal im Monat klären wir bei der Teambesprechung Organisatorisches, neue Vorgaben, Aufgaben etc. Das habe ich eingeführt, damit alle auf dem gleichen Stand sind. Wie verteilen Sie Aufgaben? Das teile ich nach Interessen und Fähigkeiten zu. Meine Mitarbeiter sollen nicht reine Schreibkräfte sein, das wollen sie auch nicht. Sehr selbstständig läuft etwa die DMP-Betreuung: Sie bestellen die Patienten ein, kümmern sich um Blutentnahmen und vieles mehr, sodass alles für mich gut vorbereitet ist.

Wie motivieren Sie?

Lob ist für mich das wichtigste. Ich sage aber auch, wenn etwas nicht geklappt hat und wir finden gemeinsam eine Lösung. Zudem nutze ich Teamtage – eine Weihnachtsfeier, einen Es gibt viele Wege seine Mitarbeiter zu motivieren, sagt Praxisstarter Dr. Christian Fleischhauer aus Jena. Aber das schönste sind zufriedene Patienten. Tag im Sommer. Ich setze auch finanziell Anreize, nur leider kommt wegen der Abzüge beim Mitarbeiter nicht so viel an. Daneben sind mir kleine Aufmerksamkeiten wichtig wie Blumen zum Geburtstag. Außerdem will ich mein Team fördern, einer Mitarbeiterin finanzieren wir jetzt die Fortbildung zur VERAH®.

War es schwierig, das Personal auf Sie einzustimmen?

„Bei jeder Praxisübergabe hat es früher oder später personelle Veränderungen gegeben“, hat meine Steuerberaterin vor dem Start gesagt. Auch bei uns hat sich eine MFA dann beruflich verändert. Über Kollegen und die Stellenbörse beim Arbeitsamt habe ich nach einer Helferin gesucht und viele Bewerbungen bekommen. Die aussichtsreichsten Kandidatinnen habe ich angerufen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, ob sie freundlich auftreten. Drei habe ich zum Gespräch bzw. Probearbeiten eingeladen, um zu sehen, wie sie arbeiten und wie gut sie ins Team passen.

Was schätzen Ihre Mitarbeiter an Ihnen?

Da kann ich nur raten (lacht). Ich hoffe, dass ich für sie ein loyaler Chef bin, der meist gut gelaunt ist und immer wieder einen Weg findet, das Team zu motivieren. Ich hoffe, dass ich ein Arbeitsumfeld biete, das ihnen Freude macht, jeden Tag in die Praxis zu kommen. Zumindest mir geht das so.

Lesen Sie dazu auch den Artikel von Dr. med. Matthias Frank.

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